Neue OZ: Kommentar zu Gesundheit / Organspende
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Da wurden Ärzte zu Totengräbern. War das Vertrauen der Patienten
in einen so sensiblen Bereich wie die Organspende von jeher
zerbrechlich, haben Mediziner es nun so nachhaltig geschädigt, dass
mit seiner baldigen Genesung nicht zu rechnen ist. Manipulierte
Akten, Organvergaben unter der Hand, ominöse Bonuszahlungen: Diese
verstörende Praxis im trüben Transplantationssumpf kostet im
schlimmsten Fall Leben, vor allem dann, wenn es sich potenzielle
Spender nun anders überlegen.
Wie sehr der Vertrauensmissbrauch gewütet hat, wird sich in seinem
ganzen Ausmaß wohl erst im November zeigen, wenn die Bürger
regelmäßig nach ihrer Spendenbereitschaft befragt werden sollen.
Diese Stufe des neuen Transplantationsgesetzes hatten
Gesundheitspolitiker als besonders effizient gelobt. Die
Auseinandersetzung mit dem Thema würde Nähe schaffen, Ängste abbauen.
Solche hehren wie nötigen Vorsätze geraten zur Makulatur, wenn im
medizinischen Alltag gepfuscht wird und Patientenrechte nicht zählen.
Nichts anderes hat der Skandal ans Licht geholt. Harte Strafen zu
fordern, wie es die Bundesärztekammer nun tut, ist mithin richtig.
Das Transplantationssystem ruht auf Säulen, die keine Kontrolle
kennen, außer durch sich selbst. Dass das nicht genügt, ist nun klar.
Schrill ertönen Rufe nach unabhängiger Aufsicht. Guter Vorsatz - ob
er rechtzeitig fruchtet? Der November kommt bald.
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Datum: 09.08.2012 - 22:00 Uhr
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