Offener Brief des Ministers zum Thema Biotreibstoff

Offener Brief des Ministers zum Thema Biotreibstoff

ID: 703997

Offener Brief des Ministers zum Thema Biotreibstoff



(pressrelations) - br />Helmut Lamp
Bundesverband BioEnergie e.V.
Godesberger Allee 142 - 148
53175 Bonn

Sehr geehrter Herr Lamp,

haben Sie herzlichen Dank für Ihren Brief zum Thema Bio­treib­stoffe und Bio­energie. Sie haben im Kern völlig recht: Die Leistungen der deutschen Entwick­lungs­zusam­men­arbeit für die länd­liche Ent­wick­lung und die Land­wirt­schaft sind von meiner Amts­vorgän­gerin über Jahre vernach­lässigt worden.

Deshalb habe ich un­mittel­bar seit meinem Amts­an­tritt länd­liche Ent­wick­lung und Land­wirt­schafts­för­derung wieder zu einem poli­tischen Schwer­punkt des BMZ gemacht. Wir haben das finan­zielle En­gage­ment in diesem Bereich erheb­lich aus­geweitet, auf in­zwischen 700 Millio­nen Euro jährlich.

Wir stellen aber nicht nur mehr Geld zur Verfü­gung, sondern haben uns auch strate­gisch völlig neu auf­gestellt. Ich habe im BMZ eine "Task Force" für länd­liche Ent­wick­lung und Er­näh­rungs­siche­rung ein­gesetzt, um unsere Kräfte noch besser zu bündeln und uns strategisch auf­zustellen. Dazu gehört unter anderem auch eine neue Strategie zum Anbau von Energie­pflanzen in Ent­wick­lungs­ländern, auf die Sie in Ihrem Schreiben Bezug nehmen. Im Januar 2012 habe ich dann ein sehr kon­kretes Zehn-Punk­te-Pro­gramm vorgestellt, das ich in der An­lage beifüge.

Einige Beispiele zur konkreten Um­steue­rung im Bereich länd­liche Ent­wick­lung seit meiner Amts­übernahme: Wir fördern umfang­reiche Projekte zur Entwick­lung der Agrar­wirt­schaft in Ko­ope­ra­tions­ländern, wir unter­stützen die land­wirt­schaft­liche Aus­bildung und Weiter­bildung, wir fördern gerade auch die An­bindung von Klein­bauern an Märkte, wir setzen uns dafür ein, dass die natür­lichen Boden- und Wasser­ressour­cen erhalten bleiben und nach­hal­tig genutzt werden, wir helfen beim Aufbau von Mikro­kredit­wesen und wir tragen zur Sicherung von Land­rechten bei. Damit werden die - von Ihnen völlig richtig erwähn­ten - enor­men Verluste entlang der Wert­schöpfungs­kette verrin­gert werden.



Alle diese Maß­nahmen werden erst mittel­fristig, in einigen Jahren, sicht­bare Erfolge zeigen und dazu bei­tragen, dass die Nahrungs­mittel­pro­duk­tion in Ent­wick­lungs­ländern nach­hal­tig gesteigert wird. Unsere Akti­vitäten verstärken die Anreize für drin­gend benötigte In­ves­ti­tio­nen in die Land­wirt­schaft unserer Partner und helfen damit, lang­fristig den Hunger in der Welt zu be­siegen. Um dies zu erreichen, brauchen wir auf den Welt­märkten eine moderate, kontinuier­liche Steigerung der Agrar­güter­preise. Eine sprung­hafte Ver­teuerung von Nahrungs­mitteln und eine sich erneut abzeichnende starke Schwankung der Agrar­preise ist dagegen pures Gift: Sie steigern den Hunger in der Welt, denn sie schrecken von nachhaltigen In­ves­ti­tio­nen ab.

Wir haben zuletzt 2011 eine Dürre- und Hunger­ka­tastro­phe am Horn von Afrika erleben müssen, und wir erleben eine neue Hunger­ka­tastro­phe in diesem Jahr im Sahel und in West­afrika. Wir reagieren darauf mit kurz­fristiger Nahrungs­mit­tel­hilfe, um das Über­leben der Be­troffe­nen zu sichern - aber wir tun noch mehr: Wir investieren gezielt in den Wieder­aufbau einer funktio­nieren­den Land­wirt­schaft. Wir werden die nächste Dürre nicht verhindern können, die nächste Hunger­katastro­phe aber können wir zumindest vermin­dern helfen.

In der augen­blick­lichen Situation müssen wir alles in unserer Macht stehende tun, um die Märkte zu beruhigen und die Preis­ent­wick­lung wieder auf einen ak­zepta­blen Pfad zurück­zu­bringen. Dazu ist die von mir geforderte Aus­setzung der Quo­tierung von Bio­kraft­stoff ein sehr wichtiger Beitrag. Für uns in Deutsch­land heißt das: Wir müssen die von schwarz-rot be­schlosse­ne Bei­mischungs­pflicht und damit E10 neu über­denken. Bis das ge­sche­hen ist, müssen wir E10 sofort aus­setzen.

Der Bun­des­verband BioEnergie e.V. war und ist für uns ein wichtiger Partner in der Um­setzung unserer Strategie. Ich möchte mich des­halb für die sehr kon­struk­tive Zu­sam­men­ar­beit bei Ihnen bedanken und verbleibe in der Hoff­nung, dass diese Zu­sam­men­ar­beit auch in Zu­kunft weiter­gehen wird.

Mit freundlichen Grüßen

Dirk Niebel
Bun­des­mi­nis­ter für wirt­schaft­liche Zu­sam­men­ar­beit und Entwicklung


Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ)
Europahaus, Stresemannstr. 34-37
10963 Berlin
Deutschland

Telefon: +49 (0 30) 2 50 30
Telefax: +49 (0 18 88) 5 35 35 00

Mail: poststelle@bmz.bund.de
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Datum: 21.08.2012 - 14:15 Uhr
Sprache: Deutsch
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