Westfalen-Blatt: zum Thema Kampf gegen Krebs:
ID: 705289
eher der Krebs erkannt wird, desto größer ist die Chance auf Heilung
oder zumindest auf erfolgreiche Behandlung, sprich Verlängerung des
Lebens unter lebenswerten Bedingungen. Die Vorsorgeuntersuchungen,
um mögliche Brustkrebserkrankungen frühzeitig zu erkennen, haben in
den vergangenen Jahren vielen Frauen das Leben gerettet. Rechtzeitig
erkannte Gewebeveränderungen konnten therapiert, notwendigen
Operationen früh genug durchgeführt werden. Allein in Deutschland
sterben Jahr für Jahr fast 220 000 Menschen an Krebs, 470 000
Neuerkrankungen werden registriert - die Tendenz ist eher steigend.
Außer in der Brustdüse sind es vor allem Darm, Lunge, Gebärmutter und
auch Prostata, in den krankhaft veränderte Zellen auftreten. Da ist
es ohne Wenn und Aber zu begrüßen, dass die Politik Vorsorgeprogramme
ausweitet. Damit die aber auch greifen, müssen sie wahrgenommen
werden. Genau daran hapert es allerdings immer noch. Vor allem bei
der männlichen Bevölkerung, die den Gang zum Urologen scheut. Der
Gedanke, die Vorsorgeuntersuchungen nicht nur kostenlos anzubieten,
sondern sogar noch zusätzlich zu belohnen, ist hanebüchen. Das geht
zu weit. Letztlich muss jeder einzelne für seine Gesundheit
Verantwortung tragen. Und da ist ein Gang zum Arzt wohl nicht zu viel
verlangt. Auch die bereits laut gewordene erste Kritik der
Krankenkassen hat keine Berechtigung. Geht es um die Früherkennung,
ist die auf alle Fälle kostengünstiger als eine spätere aufwändige
Behandlung. Und die ebenfalls jetzt beschlossene Ausweitung und
Verbesserung der Krebsregister könnte auch zu gezielteren Therapien
führen - zum Nutzen der Patienten und dem Budget der Kassen. Wenn
unterschiedliche Behandlungsarten bei ähnlichen Krankheitsbildern
umfangreich zu vergleichen sind, Tumorwachstum nach Alter und
Geschlecht des Patienten registriert werden, lassen sich aus den
daraus gewonnenen Erkenntnissen möglicherweise Leitlinien ableiten.
Um dieses Ziel zu erreichen, dürfen diese Register aber nicht nur wie
jetzt noch in einzelnen Kliniken geführt werden, sondern müssen auf
Landesebene angesiedelt sein. Das gilt auch für die epidemioligischen
Daten, anhand derer auch noch Wohnort, Umwelteinflüsse und andere
Fakten mit in die wissenschaftlichen Beurteilungen eingebunden werden
können. Es ist aber schon ein mehr als sportliches Unterfangen, die
Krebsregister in den Bundesländern bis zum Jahr 2018 einzurichten. Da
sind zum einen die ankommenden Datenmengen zu verarbeiten. Zuvor aber
müssen Verantwortlichkeiten und Finanzierung geklärt werden. Zwei
Punkte, um die zwischen Politik und Kassen vermutlich noch kräftig
gestritten wird. Davon sollten sich die Berechtigten aber nicht
beirren lassen. Sie sollten die Vorsorge wahrnehmen und damit die
Chance auf ein längeres Leben ergreifen.
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Andreas Kolesch
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Datum: 22.08.2012 - 20:15 Uhr
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