Schwäbische Zeitung: Verdachtsfall Organspende - Kommentar
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Negativ-Schlagzeilen. Das Misstrauen ist so gewachsen, dass sogar
eher dünne Fakten für neue Vorbehalte sorgen. Richtig beunruhigend
sind die Zahlen, die Bevorzugung von Privatpatienten belegen sollen,
nämlich genau besehen nicht. Alarmierend ist jedoch, welche Aufregung
solche Details mittlerweile erzeugen. Das lässt nur den Schluss zu,
dass die Menschen dem Transplantationswesen nicht mehr richtig über
den Weg trauen. Darüber lässt sich lamentieren - oder aber nach
konsequenter Besserung suchen. Das könnte schon damit beginnen, dass
die Versuche aufhören, nachgewiesene Skandale als bedauerliche
Einzelfälle zu verniedlichen.
Wenn es um Leben und Tod geht, ist jeder dubiose Einzelfall ein
Fall zu viel. Und jeder Arzt, der straffrei bleibt, obwohl er seine
Patienten unzulässig bevorzugte, ist ein nachvollziehbarer Grund,
über die eigene Spendebereitschaft nachzudenken. Die Menschen, die
aus Nächstenliebe ihren Körper preisgeben sollen, haben wie die
Empfänger auf den Wartelisten einen Anspruch, dass es bei der
Organverteilung gerecht und fair zugeht - und nicht nach Kassenlage
oder Selbstherrlichkeit.
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Datum: 04.09.2012 - 21:13 Uhr
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