Wachstum - Europa hat es jetzt selbst in der Hand
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Wachstum - Europa hat es jetzt selbst in der Hand
Claudia Nemat, Vorstand Europa und Technik bei der Deutschen Telekom AG Europa selbst hat es in der Hand gestärkt aus der aktuellen Krise hervorzugehen: Mit der Entscheidung aus Karlsruhe kann der Rettungsschirm ESM jetzt den kriselnden Euro-Staaten Hilfe bieten. Die sollten sie dringlichst nutzen, um ihre Haushalte zu sanieren. Mit der Haftung der wirtschaftlich starken Staaten für die schwachen Mitglieder des Euroraums bindet sich Europa stärker zusammen: Aus der gemeinsamen Vertretung von wirtschaftlichen Interessen und der einheitlichen Gestaltung von Märkten sollte ein gemeinsames Verständnis von Wirtschafts- und Industriepolitik, Haushalts- und Fiskalpolitik entstehen.
Noch stärker als vor der Euro-Krise gilt: Unseren Wohlstand in Europa werden wir nicht gegeneinander sichern, sondern nur gemeinsam. Finanzkrise, Staatsschuldenkrise und Euro-Krise sind leider auch Nährboden für Partikular-Interessen und Re-Nationalisierungen in der Wirtschafts- und Finanzpolitik, für Protektionismus und einzelstaatliche Alleingänge. Man mag die finanzwirtschaftlichen Mechanismen der aktuellen Entscheidungen in der Euro-Zone durchaus unterschiedlich bewerten. Sie folgen aber letztlich dem Prinzip der Solidarität zum Aufbau langfristiger wirtschaftlicher Stärke. An anderer Stelle sollte Europa sich jetzt nicht entsolidarisieren - beispielsweise in der Wirtschaftspolitik. Staaten sollten nicht selbst unternehmerisch aktiv werden, ausländische Unternehmen im Wettbewerb mit inländischen schwächen oder durch Sondersteuern Zukunftsbranchen in der Entfaltung ihrer Wachstumsdynamik behindern. Zielführende Wirtschaftspolitik setzt wachstumsfördernde Rahmenbedingungen im Einklang mit europäischen Standards, damit europäische Unternehmen, sich im globalen Wettbewerb behaupten können.
Europa muss der Schaffung von Wachstum höchste Priorität geben, insbesondere mit Blick auf Wachstumspotenzial in Zukunftsbranchen, wie Informations- und Kommunikationstechnologie, Nanotechnologie, Biotechnologie und Umwelttechnologie. Europa ist gut beraten, Investitionen zu fördern statt Kapital zu entziehen und die Entwicklung globaler Unternehmens-Champions, auch über Zusammenschlüsse, zuzulassen - unter Wahrung der wettbewerblichen Identität des europäischen Binnenmarkts.
Gerade Investitionen im Telekommunikationssektor können weit darüber hinaus wirken - sie sind Inkubator für Innovationen und massive Produktivitätsgewinne in Logistik, Gesundheit, Bildung, Tourismus und vielen Wirtschaftssektoren mehr. 40 Prozent aller volkswirtschaftlichen Produktivita?tsgewinne in Europa kommen aus Investitionen in Informations- und Kommunikationstechnologien. Der Telekommunikationssektor trägt fünf Prozent zum europäischen BIP bei. Experten schätzen, dass eine Erhöhung der Breitband-Versorgung um Zehn-Prozent-Punkte das Wachstum des Bruttoinlandsprodukts um 1,2-Prozent-Punkte steigert. Die Chance dafür zeichnet sich ab: Im Juli nun hat die zuständige Vize-Präsidentin Neelie Kroes eine Neuausrichtung der europäischen Regulierungspolitik angekündigt, eine Regulierungspolitik mit kurzfristig wirksamen Investitionsanreizen und langfristiger Stabilität bis mindestens ins Jahr 2020.
Die Deutsche Telekom und andere große Telekommunikations- und IT-Unternehmen in Europa können im globalen Wettbewerb nur bestehen, wenn die EU und ihre Mitgliedsstaaten auf Integration und Kooperation setzen - Protektionismus und Kleinstaaterei werden nicht zu wirtschaftlichem Wachstum führen. Da ist der Solidaritätsgedanke des Rettungsschirms ESM ein gutes Vorbild.
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Datum: 13.09.2012 - 17:00 Uhr
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