Hunderte Brandopfer bei KIK-Zulieferer in Pakistan
ID: 723244
- KIK-Markenetiketten in Fabrik gefunden
- KIK hat noch nicht öffentlich auf Handlungsaufforderung
reagiert
- Die Kampagne ruft Markenunternehmen zum Handeln auf
Das Unternehmen Ali Enterprises in Karachi, bei dessen Brand
letzte Woche fast 300 Menschen starben, hat Jeans für den
Billigeinzelhändler KIK produziert. Ungefähr 650 Beschäftigte
arbeiteten in der Fabrik als letzten Dienstag das Feuer ausbrach.
Verschlossene Notausgänge, vergitterte Fenster und versperrte
Treppenhäuser führten dazu, dass fast die Hälfte der ArbeiterInnen
starb. Weitere verletzten sich, als sie vom obersten Stockwerk des
Gebäudes sprangen. Die Fabrik war nicht offiziell registriert und es
hatten keine Gebäudeprüfungen oder Regierungsinspektionen
stattgefunden. Die Eigentümer der Fabrik sind des Mordes angeklagt
worden. Die National Trade Union Federation aus Pakistan ruft die
Behörden dazu auf, KIK und alle anderen Käufer, die in der Fabrik
produzieren ließen, wegen strafbarer Fahrlässigkeit anzuklagen. Die
Kampagne für Saubere Kleidung/Clean Clothes Campaign ist entsetzt und
empört darüber, dass KIK in seinen Zulieferfabriken die Sicherheit
der Beschäftigten nicht garantieren konnte.
"Diese ArbeiterInnen haben auf grausamst vorstellbare Weise
während der Produktion von Jeans für europäische KonsumentInnen ihr
Leben verloren", sagte Lars Stubbe von der Kampagne für Saubere
Kleidung. "Das Fehlen einer öffentlichen Stellungnahme, in der
Bedauern über das Geschehen und die dringend erforderliche
Unterstützung der Opfer zum Ausdruck kommen, zeigt, dass KIK es an
Respekt und Sorge für die ArbeiterInnen in seinen Zulieferketten
mangeln lässt."
Am Wochenende waren in der Fabrik Textilien mit dem Etikett und
Logo von "Okay" gefunden worden. Diese Marke wird in KIK-Geschäften
in Deutschland, Österreich und Osteuropa verkauft. Die Kampagne für
Saubere Kleidung fordert KIK auf, sich zu seiner Verantwortung zu
bekennen und unmittelbar mit der Aufklärung der Brandursache zu
beginnen, für Entschädigungen der Opfer zu sorgen, einschließlich
sofortiger medizinischer Behandlung und Entschädigungszahlungen, und
eine umfassende Sicherheitskontrolle ihrer übrigen Zulieferer
durchzuführen.
"Die ausländischen Käufer interessieren sich nicht für die
Arbeitsbedingungen in den hiesigen Fabriken", sagte Nasir Mansoor von
der National Trade Union Federation von Pakistan. "Eine 30-minütige
Inspektion in der Fabrik hätte ausgereicht um festzustellen, dass die
Arbeiter über keine der Einrichtungen verfügen, deren Existenz die
Eigentümer in den [an die Käufer gesandten] Dokumenten behaupten."
KIK ist Deutschlands siebtgrößter Textileinzelhändler mit über
3200 Geschäften in 8 europäischen Ländern und einem Umsatz von über
1,69 Milliarden Euro (2011). Obgleich es angibt, einen
Verhaltenskodex für Zulieferer zu haben, hat dieser Vorfall auf
tragischste Weise gezeigt, dass Markenunternehmen wie KIK nicht in
der Lage sind, ihre Zulieferketten in angemessener Weise zu
kontrollieren.
Pressekontakt:
Lars Stubbe, Eilaktionskoordinator der Kampagne für Saubere Kleidung,
Tel.: 030-420 8202-52,
E-Mail: stubbe@inkota.de
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Datum: 18.09.2012 - 09:00 Uhr
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