Lausitzer Rundschau: Ein Kind zum Glück?
Zur sinkenden Geburtenrate in Deutschland
ID: 726290
einem extrem niedrigen Niveau. Dass es in vergleichbaren Ländern wie
Frankreich viel höhere Geburtenziffern gibt, zeigt jedoch, dass
dieser Zustand nicht naturgegeben ist. Niemand muss ein Kind haben,
das ist eine individuelle Entscheidung. Es gibt hierzulande jedoch
Faktoren, die den Menschen Angst machen vor dem Kinderkriegen. Die
rund 150 Milliarden Euro jährlich für Familienpolitik haben daran
offenbar wenig geändert. Es geht um eine positive
Selbstverständlichkeit, die dem Kinderkriegen begegnen müsste,
überall. Die kann man nicht kaufen. Und es geht um zielgenauere
Hilfen. Wenn Ausbildung, Studium und Beruf so auf Höchstleistung
getrimmt sind, dass ein Kind als Handicap erscheint, dann ist die
Entscheidungsfreiheit ökonomisch eingeschränkt. Wenn noch immer
Krippenplätze fehlen, dann ist das eine zusätzliche, politisch zu
verantwortende Hürde gegen die Vereinbarkeit von Familie und Beruf.
Und wenn Mütter sich als Rabenmütter empfinden, falls sie ihr Kind
nicht ständig selbst betreuen, dann ist das ein im Bewusstsein
erzeugter kultureller Hinderungsgrund. Ebenso, wenn Väter meinen, sie
könnten die Mutter nicht entlasten. Es ist schon seltsam, dass sich
in einem so reichen Land wie Deutschland so wenige Menschen zutrauen,
ein Kind oder gar mehrere großzuziehen. Wie es auch seltsam ist, dass
die Deutschen trotz ihrer sehr erfolgreichen Jagd nach Wohlstand bei
Umfragen nach ihrem Gefühl von Glück im internationalen Vergleich
immer auf hinteren Rängen landen. Aber vielleicht hängt beides ja
auch miteinander zusammen.
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Datum: 20.09.2012 - 21:44 Uhr
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