OV: Die sieben Samurai
Thema: Machtwechsel in China
Von Angelika Hauke
ID: 764482
zeichnet sich klar ab: Weiter wie bisher. Es gibt nur einen
Unterschied. Die neue rote Garde an der Spitze ist verjüngt und
lächelt auch mal. Ob die neue Führungscrew wirklich lockerer drauf
ist? Man wird sehen.
Nach Einschätzung von China-Kennern wird sich im Land der Mitte
Wesentliches nicht ändern. Innenpolitisch bleibt alles wie gehabt,
außenpolitisch sowieso.
China, die zweitgrößte Volkswirtschaft der Welt, zieht den Kurs
durch, den sie für richtig hält. Der Machtwechsel war zeitweise eine
Hochsicherheitsveranstaltung und erinnerte streckenweise an eine
Operette: Jeder Akt, jede Szene, jedes Wort richtete sich nach dem
Drehbuch. Selbst das riesige Wandgemälde, Dekoration für den
Presseauftritt der neuen Führungsmannschaft, passte perfekt zu dem
Land, in dem Kunst und Kultur sich der Partei anpassen müssen. Eine
kitschige Hochgebirgslandschaft. Alles in allem eine eher langweilige
Prozedur, aber aus Sicht der Machthaber eine gelungene Premiere ohne
Patzer.
Nummer 1 in dem siebenköpfigen Entscheidungsteam ist Xi Jinping.
Keine ungeschickte Entscheidung. Denn das Schlechteste, was aus der
Ferne über ihn gesagt werden kann, ist, dass er wenig charismatisch
ist. Das Beste: Er gilt als nicht korrupt. Zumindest ging er sauber
aus den Bestechungsskandalen hervor, die vor Kurzem einige Regionen
Chinas erschütterten.
Die sieben Männer, die ein Riesenreich unter Kontrolle halten
müssen, stehen unter einem enormen Druck. Sie sind die neuen
Samurais. Das Wort bedeutet nicht nur Kämpfer, sondern auch Diener.
Pressekontakt:
Oldenburgische Volkszeitung
Andreas Kathe
Telefon: 04441/9560-342
a.kathe@ov-online.de
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Datum: 16.11.2012 - 10:19 Uhr
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