neues deutschland: Leidkultur¶
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Rund 3 Millionen pro Jahr getöteten »Versuchstieren« stehen in
Deutschland 60 Millionen geschlachtete »Nutztiere« gegenüber. Zudem
handelt es sich bei den in Tests für Wissenschaft und Forschung
»verbrauchten« Kreaturen in der Mehrzahl um nicht sonderlich beliebte
Wesen wie Mäuse und Ratten. Wohl auch darum hält sich der Protest
angesichts der erneut um Zehntausende erhöhten Tierversuchszahlen in
Grenzen (der gegen die Massentötungen in den Schlachthöfen geht
ohnehin gegen Null). Das war durchaus einmal anders. 1983 ketteten
sich rund 30 Tierschützer, unter ihnen die Schauspielerin Barbara
Rütting, an ein Tor des Pharmakonzerns Schering in Westberlin. Mit
dieser spektakulären Aktion begann eine Phase der Aufklärung über und
des Widerstands gegen Tierversuche. Erstmals gab es eine öffentliche
Debatte über das grausame Leben und Sterben der Tiere hinter den
Mauern der Forschungs- und Testanstalten. Die Ethik solchen Handelns,
aber auch der wissenschaftliche Nutzen, die Vergleichbarkeit von Maus
und Mensch, wurden in Frage gestellt. Der Ruf nach Entwicklung
tierversuchsfreier Verfahren geriet zu einer Forderung an die
Politik, die indes immer mehr verwässerte. Denn die Zahlen der
»verbrauchten« Tiere steigen stetig. Ein klares Konzept zur Förderung
tierversuchsfreier Forschung wurde bis heute von keiner
Bundesregierung verfolgt. Der Aufwand ist offenbar zu groß. Das Leid
wohl nicht. Mäuse und Ratten gibt es schließlich genug.
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Datum: 16.11.2012 - 17:40 Uhr
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