Kühler September im deutschen Bauhauptgewerbe:
Öffentlicher Bau belastet Baukonjunktur - Umsatzrückgang von 3 %, Nachfrage sinkt um 2 %
ID: 769264
entwickelt sich zunehmend zu einer Belastung für die Baukonjunktur in
Deutschland: Die Bauunternehmen meldeten im September sowohl beim
Umsatz als auch beim Auftragseingang ein Minus. Wie der Hauptverband
der Deutschen Bauindustrie in der neuesten Ausgabe seines Aktuellen
Zahlenbildes mitteilt, lag der baugewerbliche Umsatz im
Bauhauptgewerbe im September um nominal 2,8 % unter dem Niveau des
entsprechenden Vorjahresmonats. Für den gesamten Zeitraum Januar bis
September ergibt sich ein Umsatzplus von 1,0 %. Auch der
Auftragseingang sank im September um 1,8 % (real: - 3,8 %). Aufgrund
der guten Entwicklung in den vergangenen Monaten liegt der
Auftragseingang in den ersten neun Monaten aber immer noch um nominal
6,5 % über dem Niveau des vergleichbaren Vorjahreszeitraums (real: +
3,8 %).
Für die Annahme einer konjunkturellen Wende ist es aus Sicht des
Hauptverbandes aber noch zu früh: Zwar sind die Rückgänge sicherlich
zu einem großen Teil der Zurückhaltung der Gebietskörperschaften
anzulasten; hinzu kommt aber auch ein statistischer
Arbeitstageeffekt, da den Bauunternehmen zwei Arbeitstage weniger zur
Verfügung standen als im September 2011. Noch scheinen die
Bauunternehmen gut ausgelastet zu sein: Aufgrund der hohen
Auftragsbestände - die einer Produktion von drei Monaten entsprechen
- arbeiten viele Unternehmen noch immer an ihrer Kapazitätsgrenze.
Mitte September meldeten die Unternehmen die höchste
Kapazitätsauslastung ihrer Maschinen seit der Wiedervereinigung: Laut
ifo Konjunkturtest waren die Kapazitäten zu 78 % ausgelastet; der
langjährige Durchschnitt liegt bei 70 %.
Gestützt wird die Konjunktur im September allein vom Wohnungsbau,
der weiterhin von der Unsicherheit auf den Finanzmärkten profitiert.
Viele Anleger ziehen es - unterstützt von den niedrigen Zinsen - vor,
ihr Kapital in Sachwerten anzulegen: Sowohl der Auftragseingang (+
9,1 %) als auch der baugewerbliche Umsatz (+ 1,1 %) zogen im
September noch einmal an. Für den gesamten Zeitraum von Januar bis
September ergibt sich ein Orderplus von + 11,0 % und ein
Umsatzanstieg von 6,5 %. Auch die Zahl der Genehmigungen von neuen
Wohnungen ist in den ersten neun Monaten um 6,3 % auf knapp 156.600
gestiegen, inkl. Umbau lagen die Genehmigungen bei 178.100 (+ 6,2 %).
Aus Sicht des Hauptverbandes kann man aber noch nicht von einer
Immobilienblase sprechen - der Anstieg reicht gerade aus, um die
Rückgänge der vergangenen Jahre auszugleichen. Der Bedarf von 250.000
fertig gestellten Wohnungen wird damit weiterhin nicht erreicht; im
laufenden Jahr werden voraus¬sichtlich nur 215.000 Wohnungen fertig
gestellt.
Erste Abkühlungserscheinungen zeigte im September der
Wirtschaftsbau: Nicht nur der baugewerbliche Umsatz (- 1,8 %),
sondern auch der Auftragseingang (- 0,1 %) waren rückläufig. Aufgrund
der guten Entwicklung in den Vormonaten weisen beide Indikatoren für
den gesamten Zeitraum von Januar bis September aber noch ein Plus aus
(1,6 % bzw. 5,1 %). Aufgrund des Anstiegs der Neubaugenehmigungen im
Wirtschaftsbau in den ersten neun Monaten von 14 % bleiben die
Perspektiven vorerst positiv.
Belastet wird die Entwicklung im Bauhauptgewerbe durch die
Investitionszurückhaltung der Öffentlichen Hand: Die Baubetriebe
meldeten für den Öffentlichen Bau einen Rückgang des Auftragseingangs
und des Umsatzes von 8,6 % bzw. 8,0 %. Lediglich der guten
Auftragslage zu Jahresanfang ist es zu verdanken, dass der
Ordereingang über die ersten neun Monate mit + 5,9 % noch relativ
hoch ausfällt. Dies wird aber nicht mehr ausreichen, um den
Umsatzrückgang von 6,2 % auszugleichen.
Alle Angaben und Berechnungen beruhen auf Daten des Statistischen
Bundesamtes.
Auch im Internet abrufbar: www.bauindustrie.de
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Datum: 23.11.2012 - 11:41 Uhr
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