Südwest Presse: KOMMENTAR · EU
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Selbst hartnäckige Optimisten können trübsinnig werden angesichts
der fortgesetzten Malaise der Europäischen Union. Der Eindruck, dass
das ohnehin nie homogene Gebilde gerade ganz auseinanderfällt, ist
nicht verfehlt. Zwar haben Regierungschefs, Kommission und Parlament
schon immer gestritten, wenn es um die Finanzen der Union ging. Doch
nie wurde schon zu Beginn des entscheidenden Gipfels so laut über
Scheitern und Verschieben geredet. Es ist nicht so, dass das Kind
jetzt im Brunnen läge. Brüssel kann noch ein paar Monate lang ohne
mittelfristigen Finanzplan leben, auch wenn es damit für das eine
oder andere geförderte Projekt eng wird. Doch bisher galt auch für
die EU fast immer Hölderlins Weisheit "Wo aber Gefahr ist, wächst das
Rettende auch". Sprich: Oft ist die EU gerade nach großen Krisen
wieder vorangekommen. Derzeit wächst nichts in Europa - nur die
Zweifel am Gelingen. 27 Mitgliedstaaten, teilweise in
existenzbedrohender Notlage, haben offenbar einfach zu widerstrebende
Interessen, um noch Einstimmigkeitsentscheidungen treffen zu können.
Das einzigartige, immer wieder nach dem "try-and-error-Prinzip"
weiterentwickelte Staatenbündnis hat eine Grenze erreicht. Sogar
Angela Merkel, die mehrmals in solchen Situationen zur EU-Retterin
wurde, mal mit dem Scheckbuch, mal in starker Allianz mit Frankreich,
ist jetzt ratlos und setzt aufs Vertagen.
Pressekontakt:
Südwest Presse
Lothar Tolks
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Datum: 23.11.2012 - 19:23 Uhr
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