NRZ: Europa braucht den großen Wurf - ein Kommentar von SABINE BRENDEL
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größten EU-Staats, kommt in Europa derzeit kaum jemand an. Das zeigt
auch das Gipfel-Ergebnis, das eigentlich viel zukunftsweisender hätte
ausfallen sollen. Statt des versprochen großen Schritts wagten die
Europäer erneut nur Trippelschritte. Merkel hat damit im Großen und
Ganzen durchgesetzt, was sie erreichen wollte. Und verhindert, was
ihr nicht behagte, zum Beispiel neue Geldtöpfe für - aus ihrer Sicht
- eher sparunwillige (Süd-)Europäer. Beliebte deutsche Mantras im
Krisenkampf lauten: "Gründlichkeit vor Schnelligkeit" und "Schritt
für Schritt". Daran ist absolut nichts falsch - wenn man sich daran
hält. Doch auch Deutschland schürte noch im Herbst große Erwartungen
an das Gipfeltreffen. Merkel & Co. wollten ihren Bürgern und der Welt
zeigen, wohin sie Europa steuern. Und damit die große Verunsicherung
dämpfen, die Menschen und Investoren derzeit befällt, wenn sie an
Europa denken. Für einen Zukunftsentwurf aber ist Mut nötig. Und die
Bereitschaft von Politikern, über sich, ihre Amtszeit und ihre
Landesgrenzen hinaus zu denken. Dazu jedoch ist der Druck in
Deutschland, das die Euro-Krise bisher recht gut durchsteht, bisher
zu gering. In anderen Staaten, deren Bürger die Krise stärker spüren,
mag das anders sein. Zudem ist klar, dass nationale Politiker, die
sich - wie in Deutschland - für einen Wahlkampf rüsten, wenig Lust zu
großen Veränderungen verspüren, die zudem ihre Macht beschneiden
könnten. In so einem Falle sollten die Politiker jedoch bei Bürgern
und Finanzmarkt-Investoren keine allzu großen Erwartungen wecken. In
der aktuellen Krise ist das zugegebenermaßen leichter gesagt als
getan. Derzeit ist die Lage an den Finanzmärkten eher ruhig. Ändert
sich das, werden Politiker erneut wie Getriebene reagieren, statt
nach einem Fahrplan zu agieren.Doch den gibt es ja immer noch nicht.
Auch deswegen wird es Zeit, dass die Europäer endlich einen großen
Wurf wagen.
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Datum: 14.12.2012 - 18:57 Uhr
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