Neue OZ: Kommentar zu Berlin / Schwaben / Spätzle / Kollwitz-Museum
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Nein, das ist jetzt doch zu arg! Da weigern sich die Schwaben
schon, in Berlin brav Schrippen zu den Weckle zu sagen, die
eigentlich Brötchen heißen. Das freie "Schwabylon" wäre ja noch als
Blüte im Multikulti-Gärtlein des Prenzlauer Berges zu verschmerzen.
Aber eine Mütze aus klebrigen Teigwaren für die Kollwitz? Dass diese
Schmerzensmutter gewohnt war, alle Last des Leidens auf ihre
Schultern zu nehmen, tut da nichts zur Sache. Die Nudel klebt an der
Bronze wie die Schmähung am Idol. Jetzt zürnt und rast der
Hauptstädter, wie der Schwabe nach Wolfgang Thierses kollektiver
Schelte der wackeren Leute aus dem Südwesten.
Vielleicht können die Berliner so wenig Hochdeutsch wie die
Schwaben. Aufs Haareziehen und Schienbeintreten verstehen sie sich
allesamt so gut wie auf die Kunst, Konflikte auf die Ebene der
Symbole zu verlagern. Und mit Feindbildern sind sie so flugs bei der
Hand, dass es Fans der Posse eine wahre Freude ist. Dabei hat jeder
nur Angst um sein angestammtes Fleckchen. Die Lösung: ein Jägerzaun
um die eigene kleine, heile Welt. Bleibt nur eine Frage: Was klebte
denn nun an der Kollwitz? Spätzle, Spatzen, Spätzli, Chnöpfli oder
Knepfli? Antwort, ihr Schwabylonier!
Stefan Lüddemann
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Neue Osnabrücker Zeitung
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Datum: 21.01.2013 - 22:00 Uhr
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