Neue OZ: Kommentar zu Schweiz/Börsen/Managergehälter
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Die Schweizer Abzockerinitiative wird trotz ihres markigen Namens
erheblich überschätzt. Keineswegs sieht sie eine Obergrenze für Boni
oder Gehälter vor, schon gar nicht ein fixiertes Verhältnis zwischen
niedrigsten und höchsten Einkommen in einem Unternehmen, wie es
zuweilen falsch dargestellt wird. Es geht ihr lediglich darum, dass
die Aktionäre über die Bezüge des Topmanagements abstimmen.
Indirekt geschieht das bereits jetzt, indem die Hauptversammlung
den Vorstand entlastet oder eben nicht. Das war übrigens auch beim
jüngst diskutierten Skandal-Fall so. Als der scheidende
Novartis-Präsident umgerechnet 58,5 Millionen Euro erhalten sollte,
billigte die Versammlung auf Basis des Vorstandsvorschlags zu rund 80
Prozent den später so kritisierten Vergütungsbericht.
Die jetzt beschlossene Neuregelung wird das Gefüge der Schweizer
Wirtschaft deshalb nicht erzittern lassen. Aber sofern sie Wirkungen
hat, werden diese dem Standort schaden. Die Unsicherheit über ihre
Gehälter, deren Maßstäbe und Entwicklung mag manche Topmanager
veranlassen, lieber in den USA oder einem anderen Land zu arbeiten,
wo ihr Salär sicher ist vor schwankenden Stimmungen der Aktionäre und
damit einer ihnen unbekannten Menschenmenge.
Einen Gefallen haben sich die Schweizer mit ihrer Regelung
jedenfalls nicht getan. Ebenfalls wäre es unklug, sie auf Deutschland
zu übertragen.
Burkhard Ewert
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Datum: 03.03.2013 - 22:00 Uhr
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