Massenkeulung auf Kosten der Steuerzahler: Tötung von Puten war laut Experten unnötig
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Massenkeulung auf Kosten der Steuerzahler:
Tötung von Puten war laut Experten unnötig
Wissenschaftler und Tierärzte vermuten, dass hinter der Massenkeulung eine Marktbereinigung zum bestehenden Überangebot gesteckt habe, eine Art Konjunkturprogramm für die Putenwirtschaft. Hinzu kam, dass nach Angaben des Bundeslandwirtschaftsministeriums bereits vor der Keulungsaktion im Raum Cloppenburg mehrere Länder – darunter EU-Staaten sowie Russland und die USA – einen Importstopp für Putenfleisch aus der betroffenen Region verhängt hatten. Durch die Massenkeulung wurde das Angebot an Fleisch verknappt.
Die Ausfälle für die Putenproduzenten glich die Tierseuchenkasse Niedersachsen mit mehr als 14 Millionen Euro aus. Die Hälfte davon bezahlte das Land Niedersachsen aus Steuergeldern. Nach Angaben der Kasse war es das erste Mal, dass die Einrichtung für Verluste durch die Vogelgrippe aufkommen musste. Zum Zeitpunkt des Ausbruchs im Dezember 2008 seien rund 14 Millionen Euro in dem Topf gewesen.
Sowohl der Staatssekretär im niedersächsischen Landwirtschaftsministerium, Friedrich-Otto Ripke, als auch der Präsident des Niedersächsischen Geflügelwirtschaftsverbandes, Wilhelm Hoffrogge, wiesen die von den Wissenschaftlern und Experten geäußerten Vermutungen als „Blödsinn“ zurück. Bei der Entscheidung über die Keulung der Puten sei keine Zeit für die Frage gewesen, wie sich die Schritte auf dem Markt auswirkten, so Ripke.
Ein Experte des Friedrich-Löffler-Instituts (FLI), des obersten Forschungszentrums der Bundesregierung für Tierseuchen, sagte NDR Info, die Massenkeulung sei eine Ressourcenverschwendung gewesen und das Vorgehen der Beteiligten im Landkreis Cloppenburg unbefriedigend. Offiziell wollte das FLI zu dem Thema keine Stellungnahme abgeben und verwies an das Landwirtschaftsministerium in Hannover.
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Datum: 08.04.2009 - 15:21 Uhr
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