Noerr LLP: Europäische Restrukturierungskonferenz der Kanzlei Noerr - Experten loben Sanierungserfolge unter neuem Insolvenzrecht / US-Gläubiger fordern mehr Transparenz
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Europäische Restrukturierungskonferenz der Kanzlei Noerr - Experten loben
Sanierungserfolge unter neuem Insolvenzrecht / US-Gläubiger fordern mehr
Transparenz
Frankfurt, 12. April 2013.
Ein Jahr nach Inkrafttreten der reformierten Insolvenzordnung sehen
Experten den Sanierungsstandort Deutschland auf Augenhöhe mit dem bislang
in Europa als führend geltenden britischen Recht und loben
Sanierungserfolge in der Praxis. Internationale Gläubiger wünschen sich
aber transparentere Verfahren in der Regelinsolvenz. Insbesondere werden
Unklarheiten bei Verfahrenskosten moniert. Dieses Fazit zogen heute viele
Teilnehmer des European Restructuring Days in Frankfurt, zu dem die
internationale Sozietät Noerr eingeladen hatte.
Namhafte internationale Restrukturierungsexperten, Banker,
Unternehmensvertreter und Investoren diskutierten auf der Noerr-Konferenzüber die Finanzkrise und die sich daraus ergebenden Folgen für die
Restrukturierung multinationaler Konzerne und Banken. Daneben standen die
praktischen Erfahrungen bei der Unternehmensrettung im Vordergrund.Über
die komplexe Sanierung des internationalen börsennotierten Baustoffkonzerns
Pfleiderer AG berichtete deren ehemaliger Finanzvorstand Elmar Geissinger.
Die langwierigen Verhandlungen bei der Refinanzierung der EUR 5 Milliarden
verbrieften Immobilienkredite des Immobilienkonzerns Deutsche Annington
schilderte Tom Campbell, Managing Director der Debt Advisory Praxis bei
Blackstone. Die Lehren für Bankinsolvenzen aus der Abwicklung der
internationalen Investmentbank Lehman Bros. schilderte Daniel J. Ehrmann,
Partner der Unternehmensberatung Alvarez&Marsal und US-Insolvenzverwalter
von Lehman Bros. Ehrmann nahm auch zu den Unterschieden zwischen dem
deutschen und dem amerikanischen Verfahren Stellung.
'Der durch den European Restructuring Day ermöglichte internationale
Vergleich belegt eindrucksvoll die hohe Wettbewerbsfähigkeit der
reformierten deutschen Insolvenzordnung', fasste Dr. Thomas Hoffmann die
Erkenntnisse aus den aktuellen Sanierungsfällen zusammen. Der Noerr-Partner
führte gemeinsam mit Dr. Martin Kleinschmitt, Vorstand der Noerr Consulting
AG, durch die Veranstaltung. Das deutsche Insolvenzrechtsreformgesetz ESUG
war am 1. März 2012 in Kraft getreten.
Positive Erfahrungen konnten insbesondere bei den ersten beiden großen
Schutzschirmverfahren unter dem ESUG gesammelt werden, den
Restrukturierungen der Pfleiderer AG sowie der centrotherm photovoltaics
AG. 'Vor allem bei der Sanierung von centrotherm zeigte das ESUG seine
Stärken', sagte Martin Kleinschmitt. In beispielhafter Weise sei es bei der
Sanierung gelungen, die Börsennotierung der Aktiengesellschaft zu erhalten
und beim notwendigen Kapitalschnitt den Altaktionären 20 Prozent ihres
Aktienbestandes zu erhalten. 'Das ESUG kommt den Bedürfnissen des
Kapitalmarkts entgegen und bietet Anteilseignern eine echte Alternative zur
außergerichtlichen Sanierung', ergänzte Hoffmann.
Kritiküben internationale Gläubiger aber an der im Vergleich zum US-Recht
mangelnden Transparenz bei der Abwicklung von Unternehmen in der
Regelinsolvenz. Vor allem bei den Verfahrenskosten wünschen sich viele
US-Gläubiger mehr Klarheit. 'Hier wenden die Gerichte in der Bundesrepublik
völlig unterschiedliche Kriterien an, so dass die Verfahrenskosten für die
Gläubiger nicht kalkulierbar sind. An dieser Stelle sollte der Gesetzgeber
nachbessern', regte Sanierungsexperte Hoffmann an.
Erste Studien zeigen, dass der Gesetzgeber die Weichen bei der Reform des
Insolvenzrechts richtig gestellt hat: Nach einer kürzlich veröffentlichten
Umfrage von Noerr in Zusammenarbeit mit Roland Berger Strategy Consultants
sehen 40 Prozent der befragten Praktiker ihre Erwartung erfüllt, dass
Firmenliquidationen seltener notwendig seien. 'Insolvenzverfahren werden
nun viel stärker als Chance begriffen, Unternehmen nicht mehr zu
zerschlagen, sondern unter den neuen Regeln zu sanieren', betonte
Noerr-Partner Dr. Florian Becker in einer Panel-Diskussion unter weiterer
Beteiligung von Insolvenzverwalter Christian Köhler-Ma (Leonhardt
Rechtsanwälte), Andreas Dörhöfer, Leiter der Risk Management Advisory Group
der Deutschen Bank sowie von Daniela Bergdolt, Vizepräsidentin der
Deutschen Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz.
'Im Laufe dieses Jahres erwarten wir auch in Deutschland einen steigenden
Restrukturierungsbedarf', sagte Thomas Hoffmann. Bereits im letzten Quartal
2012 seien die Insolvenzzahlen angestiegen. Eine schwächelnde
Automobilindustrie in Folge zurückgehender Autoverkäufe in Europa dürfte
auch die Zulieferindustrie in Bedrängnis bringen. Auch in mit strukturellen
Problemen kämpfenden Branchen wie der Druckindustrie oder der Solarbranche
bleibt das Insolvenzrisiko nach Einschätzung von Hoffmann weiter hoch.
Noerr ist eine der führenden europäischen Wirtschaftskanzleien mit 480
Beratern in Deutschland, Europa und den USA. Mit Lösungen für komplexe und
anspruchsvolle rechtliche Fragestellungen schaffen wir einen echten
Mehrwert für unsere Mandanten. Das Besondere an Noerr ist die Verbindung
einer breiten fachlichen Exzellenz mit innovativem Denken, internationaler
Erfahrung und Industrieexpertise. Zusammen mit unseren Steuerberatern,
Wirtschaftsprüfern und Unternehmensberatern entwickeln wir zudem
nachhaltige und wertschaffende Lösungen für Finanzierung und Management.
Die Noerr Group Restrukturierung&Insolvenz besteht aus Spezialisten für
Refinanzierung, Restrukturierung, Sanierung sowie Distressed M&A und berät
börsennotierte Konzerne, mittelständische Unternehmen, Investoren, Banken
und Insolvenzverwalter bei der Restrukturierung und Rettung von
Unternehmen. Seit 2009 hat die Group rund 35 Unternehmen bzw.
Unternehmensteile aus Krise und Insolvenz gerettet.
Geleitet wird die Noerr Group Restrukturierung&Insolvenz von den
Sanierungsspezialisten Dr. Thomas Hoffmann und Dr. Martin Kleinschmitt.
Matthias Schulte
PR-Manager
Assessor jur.
Noerr LLP
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206965 12.04.2013
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Datum: 12.04.2013 - 14:23 Uhr
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