NMI: Bandscheibenvorfall - neue Therapien in Aussicht

NMI: Bandscheibenvorfall - neue Therapien in Aussicht

ID: 853937
(firmenpresse) - (DGAP-Media / 16.04.2013 / 10:53)

Mit der Kombination von Zellen und intelligenten Biomaterialien beginnt
eine neueÄra zur Behandlung von Bandscheibenschäden.

Weniger Schmerz, mehr Beweglichkeit und eine nachhaltige Verbesserung - das
sind die Ziele der neuen Therapie, die am Naturwissenschaftlichen und
Medizinischen Institut der Universität Tübingen (NMI) zusammen mit
verschiedenen Forschungspartnern entwickelt wird. Die Therapie beginnt
damit, dass Knorpelzellen aus dem Bandscheibengewebe des Patienten isoliert
werden. An das Gewebe gelangen dieÄrzte, wenn ein Bandscheibenvorfall so
große Probleme bereitet, dass er operativ entfernt werden muss. Die
Bandscheibenzellen aus dem Vorfall werden im Labor vermehrt und nach
einigen Wochen, eingebettet in ein neuartiges Biomaterial, wieder in die
Bandscheibe gespritzt, um hier das Gewebe zu regenerieren. 'Wir starten mit
ein paar hunderttausend Zellen, benötigt werden schließlich einige
Millionen. Die genaue Zelldosis bestimmt der behandelnde Arzt, das maximale
Injektionsvolumen sind zurzeit 2,5 Milliliter mit maximal fünf Millionen
Zellen', erklärt Prof. Dr. Jürgen Mollenhauer, Forschungs- und
Entwicklungsleiter der TETEC AG. Das Unternehmen ist seit vielen Jahren
Entwicklungspartner des NMI Reutlingen in Sachen Zelltherapie und bereits
führender Anbieter von zellbasierten Knorpeltransplantaten für das Knie.

Zusammen mit den Knorpelzellen wird ein schmerzhemmendes Biomaterial in die
Bandscheibe injiziert, wo es sich verfestigt, die Zellen fixiert und die
Bandscheibe biomechanisch unterstützt. Die Injektionsflüssigkeit besteht
aus zwei Komponenten, die in einer Spezialspritze während der Injektion
vermischt werden. Eine Komponente enthält die Zellen und weitere
Biomaterialien, die andere einen Vernetzer. In der Bandscheibe bildet sich
daraus ein Hydrogel, mit knorpel-gewebe-ähnlichen Eigenschaften. Das


Hydrogel ist ein marktreifes TETEC-Produkt. An der Primärentwicklung war
das Team der heutigen Cellendes GmbH beteiligt, eine Ausgründung des NMI
Reutlingen, die sich auf Hydrogele spezialisiert hat.

Mit dem neuen Verfahren zur Bandscheibenregeneration werden jetzt die
ersten Patienten behandelt - wissenschaftlich begleitet vom NMI und seinen
Partnern. Diese Arbeiten werden im Rahmen eines BMBF-Projektes mit rund
sechs Millionen Euro gefördert. Während die TETEC AG die klinische Studie
verantwortet, die Produktionstechnologie stellt und dem Arzt die
Zelltransplantate liefert, ist das NMI-Team für die präklinischen und
klinischen Begleitanalysen verantwortlich. 'Unser primäres Projektziel ist
die Entwicklung von Qualitätsmarkern. Mittelfristig
wollen wir auch Prognostikmarker entwickeln, mit denen vorausgesagt werden
kann, ob eine erfolgreiche Behandlungüberhaupt möglich ist' erklärt Dr.
Karin Benz, Projektleiterin am NMI.

Mit der Markerentwicklung bringt das NMI die personalisierte Medizin voran.
'Wir analysieren aus allen Stadien der Zellkultur und nach der
Transplantation in regelmäßigen Abständen Blut und Urin der Patienten.
Dafür stellen wir ein passendes Assaysystem zusammen, um verschiedene
Klassen von Biomolekülen detektieren zu können', erklärt Benz. 'Aus der
Kombination von Patienten- und Zellkulturdaten schnüren wir ein Paket, das
die Sicherheit, Effizienz und Wirksamkeit der neuen Behandlungsmethode
beschreiben soll. Das Validieren von Markern soll uns am Projektende
unterstützen, die Zulassung im Rahmen der Richtlinien des
Arzneimittelgesetzes zu beantragen', fasst Mollenhauer zusammen.

Das leitende Studienzentrum ist die Universitätsklinik Innsbruck (Prof. Dr.
Claudius Thomé). Beteiligt sind auch deutsche Kliniken, z. B. die BG-Klinik
in Halle und die BG-Unfallklinik Murnau. Zurzeit werden noch geeignete
Patienten gesucht, die an der Studie teilnehmen möchten. 'Alle Patienten
werden bis zu drei Jahre durch Funktionskontrollen, Erhebungen zur
Lebensqualitätsverbesserung und durch moderne bildgebende Verfahren
(MRT-Scans) nachkontrolliert', so Mollenhauer. Langfristig sollen auch
Patienten profitieren, bei denen nicht durch eine Operation Vorfallgewebe
zur Zellisolierung verfügbar ist. Im Rahmen eines Projektes der
Gesundheitsregion REGiNA erforschen das NMI und TETEC den Einsatz von
Stammzellen aus dem Knochenmark. Sie sollen vermehrt und zur
Geweberegeneration in die Bandscheibe
injiziert werden.

BU: Applikationssystem zur Therapie von Bandscheibenvorfällen; die
Injektionsflüssigkeit besteht aus zwei Komponenten - eine enthält die
Zellen und weitere Biomaterialien, die andere einen Vernetzer. In der
Bandscheibe bildet sich daraus ein Hydrogel mit knorpel-gewebe-ähnlichen
Eigenschaften.

NMI Naturwissenschaftliches und Medizinisches Institut an der Universität
Tübingen
Das NMI betreibt anwendungsorientierte Forschung an der Schnittstelle von
Bio- und Materialwissenschaften. Es verfügtüber breite, interdisziplinäre
Kompetenzen in Geschäftsfeldern Pharma / Biotechnologie, Biomedizintechnik
und Oberflächen- / Grenzflächentechnologie.
Seit seiner Gründung im Jahr 1985 hat sich das NMI, eine gemeinnützige
Stiftung bürgerlichen Rechts, zu einer soliden Brücke zwischen
Grundlagenforschung und Wirtschaft entwickelt.
Im Geschäftsbereich Pharma und Biotechnologie unterstützt das NMI die
Entwicklung neuer Medikamente. In der Biomedizintechnik geht es um
Zukunftstechnologien wie die Regenerative Medizin und Mikromedizin für neue
diagnostische und therapeutische Ansätze.

Pressekontakt NMI
Dr. Nadja GugelerÖffentlichkeitsarbeit
Tel.: 07121 51530 842
E-Mail: gugeler@nmi.de


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Schlagwort(e): Forschung/Technologie

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207207 16.04.2013
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