Südwest Presse: Kommentar: Hoeneß
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Seine schwärzeste Stunde hat der Fußball-Nationalspieler Uli
Hoeneß 1976 erlebt, als er im EM-Finale gegen die Tschechoslowakei
den entscheidenden Elfmeter für Deutschland versemmelte. Nun droht
dem prominenten Staatsbürger vom Tegernsee eine ähnliche Schmach, nur
dass es dieses Mal kein verschossener Strafstoß war, sondern ein
Selbsttor mit politischer Breitenwirkung. Der bekennende
Steuerflüchtling ist im Vorfeld umkämpfter Wahlen in Bayern und im
Bund mitten im Parteiengetümmel gelandet. Dabei darf sich der als
Sport-Manager wie als mittelständischer Unternehmer so erfolgreiche
Steuersünder nicht beschweren, dass sein Fall von Habgier zum
Politikum aufgebläht wird: Hoeneß hat die Mechanismen der
Mediendemokratie immer genutzt, um auch gesellschaftspolitische
Botschaften zu verbreiten. Umgekehrt schmückt sich die
parteipolitische Elite des Landes ebenfalls gern mit Promis aus der
Glitzerwelt des Profifußballs: Angela Merkel, Horst Seehofer, Peer
Steinbrück. Insofern kann man verstehen, dass die Bundeskanzlerin
jetzt ziemlich enttäuscht ist von ihrem guten Bekannten aus München,
der offenkundig auch nicht viel besser ist als jene griechischen
Millionäre, die ihr Geld am heimischen Fiskus vorbei ins Ausland
schleusen. Wir haben also allen Anlass, erst unseren eigenen
Steuerhinterziehern auf die Schliche zu kommen, ehe wir anderen
Ländern Ratschläge erteilen.
Pressekontakt:
Südwest Presse
Lothar Tolks
Telefon: 0731/156218
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Datum: 22.04.2013 - 19:24 Uhr
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