Hörgeräte im Trend, aber Senioren scheuen sich

Hörgeräte im Trend, aber Senioren scheuen sich

ID: 86389

• Nur 15 Prozent der älteren Mitbürger sind versorgt
• Durch Altersschwerhörigkeit droht soziale Isolation
• Moderne Hörgeräte-Technik: Digital und individuell



(firmenpresse) -
Rostock – Moderne Hörgeräte liegen voll im Trend: Die neue Generation entspricht kleinen digitalen Hochleistungscomputern im Ohr, die von der Umwelt kaum noch wahrgenommen werden. Allein im vergangenen Jahr wurden in Deutschland weit über eine halbe Million verkauft: 726.000 Geräte, das sind 76.000 mehr als noch im Jahr 2007. Ob trendfarbig oder ganz schlicht – wer nicht mehr gut hört, greift heute wie selbstverständlich zum Hör-Computer. Jeder fünfte Schwerhörige trägt inzwischen ein Hörgerät.

HNO-Experten kritisieren nun, dass sich vor allem die über 65-Jährigen aus Unwissenheit dem Trend verweigern. Patienten mit Altersschwerhörigkeit würden lieber leiden und sich zunehmend von der Außenwelt abkapseln, als den Griff zur erlösenden Hörhilfe zu wagen. Nur 15 Prozent der Altersschwerhörigen sind mit Hörgeräten versorgt.

Die Schwerhörigkeit im Alter ist eines der Themen bei der 80. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Halschirurgie vom 20. bis 24. Mai in der HanseMesse in Rostock. Die Veranstaltung, zu der rund 2.000 Teilnehmer erwartet werden, steht unter dem Motto „Technik für Lebensqualität – Biomaterialien und Implantate in der HNO-Heilkunde“. Gleichzeitig findet der 8. Jahrestag der Deutschen HNO-Akademie sowie der 9. HNO-Pflegetag statt.

Gerade die neue „offene Versorgung“ genannte Technik bietet für ältere Menschen wesentliche Vorteile: Die Verstärkung in den hohen Tönen, die bei der Altersschwerhörigkeit ausfallen, ist besser und naturgetreuer möglich. Der Gehörgang bleibt dabei weitgehend frei, weil dort das frühere klobige Ohrpassstück durch ein kleines, nahezu unsichtbares Körbchen ersetzt wird.

„Man muss das Hörgerät als das betrachten, was es ist: Ein reines Hilfsmittel, wie eine Brille auch“, erklärt HNO-Experte Professor Dr. Hans-Wilhelm Pau, Direktor der HNO-Universitätsklinik Rostock. Über die teils nur millimetergroßen Hörgeräte gebe es vor allem bei der älteren Generation noch viel Aufklärungsbedarf. Die Angst vor einer Stigmatisierung sei daher heute „völlig unbegründet“, betont Professor Dr. Pau.



Rund 16 Millionen Menschen leiden in Deutschland unter Hörverlust, acht Millionen Menschen davon sind über 65 Jahre alt. „Wir haben noch viel zu tun“, unterstreicht der Präsident der deutschen Gesellschaft für HNO-Heilkunde, Kopf- und Halschirurgie e. V. „Man muss den älteren Patienten klarmachen, dass die modernen Hörgeräte nichts mehr mit den Hörhilfen der Großväter gemein haben.“ Es ist wichtig, frühzeitig mit einem Hörgerät versorgt zu werden, denn das Hörvermögen muss wie ein Muskel trainiert werden. Hört man über längere Zeit schlecht und trägt kein Hörgerät, „verkümmert“ der Hörsinn. Leichte bis mittlere Hörverluste lassen sich noch einfach korrigieren. Die meisten Patienten wählen die so genannten Hinter-dem-Ohr-Geräte.

Die Schwerhörigkeit im Alter behindert die Kommunikation mit den Mitmenschen und das gesellschaftliche Leben im Alltag stark. „Die Schwerhörigkeit im Alter führt oft zu sozialer Isolierung. Wenn die Leute merken, dass sie nicht mehr alles verstehen, ziehen sie sich zurück“, so Professor Pau. Wie schon Immanuel Kant formulierte: „Nicht Hören können trennt uns von den Menschen.“

In Altersheimen sei die Versorgung mit Hörhilfen oft mangelhaft. Hier seien Pfleger und Familie gefragt – aber auch die Akustiker, die derzeit noch sehr zögerlich ihre Dienstleistungen in den Seniorenresidenzen anbieten. Die modernen Hörgeräte bieten viele Vorteile: Rund 94 Prozent der heutigen Hörgeräte arbeiten mit digitaler Verarbeitung der Schallsignale und werden dem Träger individuell angepasst. Unangenehmes Pfeifen durch akustische Rückkoppelung gehört der Vergangenheit an, akustische Signale werden sofort analysiert.

Eine der Ursachen für das nachlassende Gehör im Alter ist neben dem natürlichen Alterungsprozess der alltägliche Lärm. Jeder Bürger ist davon betroffen. „Viele Mini-Traumatisierungen mindern das Hörvermögen im Alter“, so Pau. Besonders gefährdet vom Hörverlust sind Menschen, die ihrem Ohr auch in der Freizeit keine Ruhephasen gönnen. Wer als Musiker, Diskjockey oder auch Jäger arbeitet, ist besonders betroffen. Professor Pau: „Der ständige Lärm summiert sich und führt dann zur Schwerhörigkeit im Alter.“ Der Experte rechnet in Zukunft mit einer drastischen Zunahme der altersbedingten Schwerhörigkeit: Der ständige Lärmkonsum heutiger Jugendlicher, die sich mit MP3-Playern tagtäglich einer Dauerbeschallung aussetzten, stelle heute schon die Weichen für die Schwerhörigkeit im Alter. Die Gefahr durch Berufslärm ist im Gegensatz zur Freizeit in den vergangenen Jahren durch die Bemühungen der Berufsgenossenschaften erheblich verringert worden.

Zu den typischen Warnzeichen für Schwerhörigkeit gehörten etwa das Lauterstellen des Fernsehers und das deutlich lautere Sprechen des Betroffenen. Patienten, die mit den normalen Hörgeräten nicht klar kommen, können auf implantierbare Hörgeräte ausweichen. Dazu muss eine medizinische Indikation wie etwa eine chronische Entzündung des Ohres oder vergebliche Versuche der mikrochirurgischen Hörverbesserung vorliegen. Die Wissenschaft hat auch vollimplantierbare Hörgeräte entwickelt, die Schwingungen weiterleiten und das Hören für die Patienten wieder möglich machen.

Die Die 80. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf-und Halschirurgie und der 8. Jahrestag der Deutschen Akademie für HNO-Heilkunde, Kopf- und Halschirurgie e. V. und der 9. HNO-Pflegetag finden vom 20. bis 24. Mai 2009 in der HanseMesse Rostock statt. Mit 745 Einzelvorträgen und 60 Kursen bzw. Seminaren ist es einer der großen Bildungs-Kongresse für Mediziner in Deutschland. Der Kongress, zu dem rund 2.000 Teilnehmer erwartet werden, steht unter dem Motto „Technik für Lebensqualität – Biomaterialien und Implantate in der Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde“.

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Datum: 29.04.2009 - 10:01 Uhr
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