Neue OZ: Kommentar zu Musik/Festspiele
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Mit großer Geste macht Dresden seine Musikfestspiele zum Ort der
Versöhnung. In der von britischen Fliegern zerstörten Frauenkirche
wird eine englische Totenklage zu hören sein: Brittens "War Requiem".
Die Musiker stammen aus Birmingham, jenem britischen
Rüstungsstandort, der im Weltkrieg von Deutschland verwüstet wurde.
In diesem Konzert legen alle ihre Wunden offen. Die Festivalleitung
zeigt Mut zum Schmerz.
Noch vor dem kulturellen Sommer-Zirkus setzt Dresden also ein
wertvolles Signal: Festivals haben das Potenzial zu mehr als
weltflüchtiger Wohlfühl-Kultur. Sie lassen sich auch als Ort der
Auseinandersetzung inszenieren.
Das Werk des Pazifisten Britten ist dabei die richtige Wahl: Seine
Uraufführung erlebte es 1962 in der Kathedrale von Coventry, einem
frühen Opfer von Hitlers Luftangriffen. Als Solisten hatte Britten
Angehörige der ehemals verfeindeten Nationen besetzt: Auch Dietrich
Fischer-Dieskau durfte singen.
Daniel Benedict
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Datum: 01.05.2013 - 22:00 Uhr
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