Neue OZ: Kommentar zu Theater
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Eine Leistung hat das 50. Theatertreffen schon erbracht, bevor es
losgegangen ist: Mit gleich zwei Inszenierungen holt es behinderte
Schauspieler in den Kanon der stärksten Arbeiten des Jahres, eine
davon ist nicht mal als besonderes Projekt markiert. Das ist ein
gewaltiger Fortschritt. Bislang findet Kunst von Behinderten vor
allem im Schonraum des Gutgemeinten statt. Beim Theatertreffen
erobert sie nun einen Raum, der von Publikum und Kritik als
Leistungsschau begriffen wird. Das ist ein wichtiges Signal an alle
Bühnen: Wer mit Behinderten arbeitet, wird nicht mehr mit einem
Schulterklopfen für sein Engagement abgespeist. Er darf auf
künstlerische Anerkennung hoffen.
Für behinderte Künstler steigt damit die Chance auf Beschäftigung.
Für andere Behinderte ist es auch gut, weil sie ganz einfach
sichtbarer werden. Am meisten profitiert aber die ganze Gesellschaft
davon. Jedem Einzelnen von uns spuken abstruse Vorstellungen davon im
Kopf herum, wie man als normaler Mensch so zu sein hat. Je mehr die
Abweichung Alltag wird, desto gelassener kann jeder mit den eigenen
Spleens und Marotten, Defiziten und Talenten umgehen.
Daniel Benedict
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Neue Osnabrücker Zeitung
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Datum: 02.05.2013 - 22:00 Uhr
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Kategorie:
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