Neue OZ: Kommentar zu Loveparade
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Die Bilder zusammengepresster Menschenmassen sind wohl vielen vor
Augen, wenn sie an die Loveparade in Duisburg vor fast drei Jahren
denken. 21 Menschen starben, und mehr als 500 wurden verletzt, als
auf dem Partygelände in der damaligen Kulturhauptstadt eine
sogenannte Massenpanik ausbrach. Mit diesem Begriff wird das tödliche
Gedränge auf der engen Rampe oft beschrieben. Wohl unbeabsichtigt
klingt darin mit, dass der fatale Verlauf von der wogenden Masse
selbst mitverursacht worden sein könnte. Zumindest theoretisch.
Dass dies nicht nur zynisch anmutet, sondern zudem grundfalsch
ist, hat ein Gutachter nun belegt: Für eine Massenpanik blieb den
Menschen schlicht kein Platz. Die Chance, dass sämtliche
Loveparade-Besucher das Mega-Event ohne Schaden an Leib und Seele
überstehen, bestand nie. Zu schlampig waren Konzept und Genehmigung.
Wie entsetzlich konträr steht diese Erkenntnis zur Vorfreude, die
die jungen Menschen vor dem Großereignis gehabt haben müssen? Sie
haben sich auf die Fürsorge der Veranstalter verlassen. Das war ein
Fehler - und dieser erschüttert auch das Vertrauen darin, dass
Politik und Verwaltung entsprechend ihrer Verantwortung handeln. Das
haben sie nicht getan.
Damit nicht genug: Nach fast drei Jahren gibt es noch immer keine
Anklage gegen die Beschuldigten. Auch das ist ein Skandal.
Cornelia Mönster
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Datum: 26.05.2013 - 22:00 Uhr
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