Neue OZ: Kommentar zuÄgypten
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Das Land am Nil steht am Scheideweg, wieder einmal. Bereits nach
dem Sturz des Langzeitdiktators Husni Mubarak vor zweieinhalb Jahren
hatten sich die Hoffnungen auf Ägypten gerichtet, es möge als Vorbild
für andere Staaten des Arabischen Frühlings aus der Revolution
hervorgehen. Dass nun ein zweiter Umsturz folgte, ist bitter. Die
Absetzung des gewählten Präsidenten Mohammed Mursi gewährt den
Ägyptern aber eine zweite Chance. Diese sollten sie umsichtig und
überlegt ergreifen.
Ob dies gelingt, liegt nicht nur am Militär, das die Macht
schnellstmöglich in zivile Hände abgeben und Neuwahlen ermöglichen
muss. Nein, vor allem wird sich der künftige Weg Ägyptens daran
messen lassen müssen, wie die verfeindeten Lager, die Muslimbrüder
und die Oppositionsbewegungen, miteinander umgehen. Denn eins ist
klar: Der erbitterte Protest der vergangenen Tage hat beide Seiten
radikalisiert. Fatal wäre es, würden die triumphierenden Mursi-Gegner
nun den Spieß umdrehen und ihrerseits Klientelpolitik betreiben. Den
politischen Konkurrenten auszugrenzen birgt eine Sprengkraft, die das
Land endgültig zerrütten könnte.
Um Ägypten vor einem Bürgerkrieg zu bewahren und aus der Krise zu
führen, kommt es nun darauf an, dass Hass und Widerstand weichen, und
zwar Besonnenheit, Versöhnung und Weitsicht. Diese Verhaltensweisen
aber ließen beide Seiten bisher vermissen.
Franziska Kückmann
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Datum: 04.07.2013 - 22:00 Uhr
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