Studie: Selbst Schwerkranke erhalten ihre Osteoporose-Medikamente nicht
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Techniker Krankenkasse für Nutzen und Effizienz im Gesundheitswesen
(WINEG) und des Instituts für Gesundheits- und Sozialforschung (IGES)
zeigt gravierende Mängel bei der medizinischen Versorgung von
Osteoporose-Kranken. Laut der Studie bekommen 60 Prozent der an
Knochenschwund Erkrankten trotz eines Bruchs nicht die dringend
benötigten Medikamente zum Knochenaufbau, teilte die Techniker
Krankenkasse (TK) mit. Und selbst bei schweren Osteoporose-Fällen mit
sieben und mehr Knochenbrüchen bleiben noch 42 Prozent der
Versicherten ohne die notwendigen Medikamente.
"Diese Zahlen machen nachdenklich", sagt Studienleiter Professor
Dr. Roland Linder vom WINEG. "Osteoporose lässt sich mit den
Medikamenten wirksam und preiswert behandeln. Bei vielen der 6,3
Millionen Osteoporose-Kranken in Deutschland könnten die Medikamente
Knochenbrüche vermeiden."
Auch rein finanziell sind die Ausgaben für Osteoporose-Mittel gut
angelegt: Die Medikamente gibt es bereits ab etwa 20 Euro im Monat.
Erleidet ein Patient zwei oder mehr Frakturen, steigen die mittleren
Behandlungskosten von 342 Euro auf 2.219 Euro im Jahr. Professor
Linder: "Bei 4,5 Milliarden Euro Osteoporose-Kosten in Deutschland
lässt sich erahnen, wie viel unsere Gesellschaft durch eine bessere
Osteoporose-Behandlung an Leid und Geld sparen könnte."
Linder: "Warum das nicht schon bisher geschieht, lässt sich anhand
der ausgewerteten Daten nicht beurteilen. Dieser Frage müssen wir
noch mit weiteren Untersuchungen auf den Grund gehen."
Laut der Studie leiden 24 Prozent der Frauen und sechs Prozent der
Männer ab 50 Jahren unter Osteoporose. Insgesamt wird die Zahl der
Neuerkrankungen auf 885.000 pro Jahr geschätzt. Jeder zweite
Betroffene erlitt innerhalb des Untersuchungszeitraums von vier
Jahren mindestens einen Knochenbruch.
Für die Studie haben WINEG und IGES die Abrechnungsdaten der TK in
den Jahren 2006 bis 2009 analysiert. Die Arbeit ist unter www.tk.de
mit dem Webcode 496184 abrufbar.
Eine Infografik "Medikamente für Osteoporose-Patienten" zeigt den
Anteil der Patienten nach Anzahl der Knochenbrüche, die
Osteoporose-Medikamente erhalten. Diese Infografik ist zu finden auf
der Website des TK-Geschäftsberichts 2012 unter dem Internetlink:
http://ow.ly/mPvM1.
Für Rückfragen:
Gabriele Baron
Tel. 040-6909-1783, E-Mail: gabriele.baron@tk.de
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Datum: 11.07.2013 - 10:28 Uhr
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