Neue OZ: Kommentar zu Skandalurteil in Dubai
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Es ist ein Skandalurteil. Eine Norwegerin wird in Dubai
vergewaltigt. Das Opfer wendet sich an die Polizei. Es will Hilfe und
dass sein Peiniger gefasst wird. Gerechtigkeit eben. Doch die Richter
verurteilen die Europäerin wegen außerehelichen Geschlechtsverkehrs
zu 16 Monaten Haft.
Perfider und menschenverachtender kann ein Justizsystem in so
einem Fall kaum sein. Der mutmaßliche Vergewaltiger befindet sich
wieder auf freiem Fuß, als hätte er ein Kavaliersdelikt begangen.
Da hilft es auch wenig, dass der Herrscher des Emirats die
Norwegerin begnadigt hat - nach weltweiten Protesten. Hinter den
Glitzerfassaden modernster Wolkenkratzer verbirgt sich noch immer ein
altertümliches Rechtssystem, das grundlegende Menschenrechte
missachtet. So beeindruckend die größte Metropole der Vereinigten
Arabischen Emirate in den vergangenen Jahren gewachsen ist, so
abstoßend wirken Teile eines Wertesystems, die nicht mehr ins 21.
Jahrhundert passen. Hier besteht dringender Reformbedarf - und nicht
nur in Dubai, sondern auch in etlichen anderen Ländern.
Der Westen muss solche Missstände anprangern und auf Veränderung
drängen. Es wäre fatal, aus Rücksichtnahme auf überholte Sitten oder
Wirtschaftsinteressen zu schweigen. Doch dabei darf der Westen keine
Arroganz zeigen. Zu gerne wird vergessen, dass vor gar nicht so
langer Zeit auch in Europa Frauen wie Menschen zweiter Klasse
behandelt wurden.
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Datum: 22.07.2013 - 22:00 Uhr
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