Hochbegabung oder Lernstörung - gibt es an unseren Schulen nur noch Extreme? / Experten beruhigen: Manchmal macht es einfach später als beim Durchschnitts-Schüler Klick
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Verhaltensauffälligkeiten? Auf der Suche nach den Ursachen vermuten
Eltern immer häufiger, dass ihr Kind zu den - noch nicht
diagnostizierten - Hochbegabten zählt oder aber an einer noch
unerkannten Lernschwäche wie der Lese-Rechtschreibstörung (LRS) bzw.
der Rechenstörung Dyskalkulie leidet. Es scheint, als nehme die
Anzahl der Kinder mit entsprechenden Diagnosen stetig zu. Aber ist
dem wirklich so?
"Nein, tatsächlich ist es so, dass wir heute nicht mehr
Hochbegabte oder mehr Problem-Kinder als früher haben. Nur kümmert
man sich heute mehr darum", weiß die erfahrene Pädagogin Dr. Eva
Borchers. "Die Eltern als auch die Lehrer und Erzieher sehen genauer
hin und die Kinder werden bei gegebenen Symptomen häufiger getestet",
führt die Internatsleiterin der Schloss-Schule in Kirchberg weiter
aus. Die Statistik bestätigt: Die Anzahl Hochbegabter liegt nach wie
vor bei zwei Prozent eines Jahrgangs; eine Lesestörung,
Rechtschreibstörung oder Dyskalkulie tritt bei drei bis acht Prozent
der Kinder einer Jahrgangsstufe auf. Stark ansteigend allerdings sind
die Testquoten, um Lern- oder Verhaltensauffälligkeiten von Kindern
diagnostizieren zu lassen: "Es ist gerade für uns Lehrer schon
augenfällig, dass hinter Schulschwierigkeiten immer öfter von
Elternseite erst einmal eine Lernschwäche oder sogar eine
Hochbegabung vermutet wird", fasst Eva Borchers die Erfahrungen -
auch im Kollegenkreis - zusammen.
Von unterdurchschnittlicher Intelligenz ist unter einem IQ-Wert
von 85 die Rede, Hochbegabung hingegen liegt ab einem IQ-Wert von 130
vor. Hinweise für eine Hochbegabung können neben dem eigenständigen
Erlernen von Rechnen und Lesen schon im Kindergartenalter und einem
grammatikalisch einwandfreien Sprachstil auch eine verblüffend
logische Denke und ein starkes Interesse an "Erwachsenenthemen" sein.
"Oft sind hochbegabte Kinder zudem sehr lärmempfindlich, kommen mit
wenig Schlaf aus, treiben kaum Sport und können sich in Gruppen eher
schlecht integrieren", erklärt Dr. Borchers. Endgültige Sicherheit
liefere aber nur ein Intelligenztest, der ab einem Alter von fünf
Jahren durchgeführt werden kann - und soll. Denn Hochbegabung zieht
nicht zwangsweise gute Leistungen nach sich, sondern kann ohne
Förderung der Kinder auch verkümmern. "Ist eine Hochbegabung aber
attestiert, können die Kinder gezielt, wie hier an der
Schloss-Schule, mit zusätzlichen Arbeitsmaterialien, durch die
Teilnahme an Schreib- oder Forschungswettbewerben oder sogar durch
ein parallel laufendes Hochschulstudium gefördert werden."
Weit öfter als eine Hochbegabung oder Lernschwäche treten aber
"normale Schulschwierigkeiten" auf, bestätigt die Internatsleiterin.
"Bei manchem Schüler macht es eben später schulisch Klick." So auch
bei Hannes Layher, der in der 8. und 9. Klasse vor allem auf die
Mathe- und Physikstunden "null Bock" hatte. "Irgendwann hat es in mir
rebelliert, da meine Geschwister in der Schule alle besser waren und
ich habe mir vorgenommen, im Unterricht mehr aufzupassen", schildert
der Schloss-Schüler, der heute in der 11. Klasse Gymnasium in beiden
Fächern zwischen 2 und 3 steht. "Irgendwann kommt die Einsicht, dass
gute Noten Spaß machen", bestätigt seine Lehrerin Eva Borchers.
Ähnlich sei es bei Aileen gelaufen. "Meine Mutter war verzweifelt und
hat mich in der 7. Klasse hier ins Internat geschickt. Mitte der 8.
Klasse habe ich dann gemerkt, hey, ich kann ja was", blickt Aileen
Jirsa zurück. Von der vormals starken Versetzungsgefahr ist heute bei
der Zehntklässlerin nichts mehr zu merken: Ihr Notendurchschnitt
liegt bei 3. Das Rezept der Schloss-Schul-Pädagogen: Beharrlichkeit.
"Zwang bringt gar nichts, aber wir beharren immer wieder z.B. auf
zusätzlichen Lernzeiten und versprechen, dass die Schüler dann auch
gute Leistungen ernten werden", so Borchers.
Schloss-Schule Kirchberg
Die 1914 gegründete Schloss-Schule Kirchberg, Baden-Württemberg,
zählt zu den bekanntesten Internatsgymnasien in Deutschland. Als
weltanschaulich ungebundene Privatschule bietet sie rund 200 Orts-
und 100 Internatsschülern optimale Lern- und
Entwicklungsmöglichkeiten.
Bildmaterial in hoher, druckfähiger Auflösung sowie den
Original-Text finden Sie unter www.schloss-schule.de (im Bereich
Infothek - Presseunterlagen) oder unter dem Link
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Pressekontakt:
Dr. Eva Borchers
Schloss-Schule Kirchberg an der Jagst GmbH
Staatlich anerkanntes Gymnasium mit Internat
Telefon 07954 / 9802 - 27
E-Mail: borchers@schloss-schule.de
Schloss-Schule Kirchberg
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Datum: 23.07.2013 - 10:20 Uhr
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