Neue OZ: Kommentar zu Fazil Say
ID: 920727
Mit seiner Forderung nach gegenseitiger Toleranz setzt der
türkische Musiker Fazil Say ein wichtiges Zeichen: Der Bürgerrechtler
hat verstanden, dass die Unruhen in dem Land auf einen Grundkonflikt
zwischen den alten kemalistisch geprägten Eliten und der
fromm-muslimischen Bevölkerung zurückzuführen sind: Denn lange, viel
zu lange haben die Kemalisten, die sich dem Laizismus des
Republikgründers Atatürk verpflichtet fühlen, auf diese Menschen
herabgeblickt. Unterstützung gab es für diese meist im Osten des
Landes in großer Not lebenden Menschen nicht.
Erst als im Jahr 2003 der religiös-konservative AKP-Politiker
Recep Tayyip Erdogan Ministerpräsident wird, verbessert sich ihre
Lage. Die alten Eliten dagegen verlieren ihre Pfründe und
Privilegien. Umverteilungsprozesse wie diese führen immer zu
gefährlichen Spannungen zwischen den beteiligten Bevölkerungsgruppen.
Gewaltfrei bleiben sie nur, wenn es gelingt, zwischen ihnen ein Klima
von Toleranz und gegenseitigem Respekt aufzubauen. Say hat das
erkannt. Erdogan dagegen setzt weiter auf den Kampf gegen die anderen
- mit unabsehbaren Folgen.
Pressekontakt:
Neue Osnabrücker Zeitung
Redaktion
Telefon: +49(0)541/310 207
Themen in dieser Pressemitteilung:
Unternehmensinformation / Kurzprofil:
Bereitgestellt von Benutzer: ots
Datum: 02.08.2013 - 22:00 Uhr
Sprache: Deutsch
News-ID 920727
Anzahl Zeichen: 1409
Kontakt-Informationen:
Stadt:
Osnabrück
Kategorie:
Kunst und Kultur
Diese Pressemitteilung wurde bisher 240 mal aufgerufen.
Die Pressemitteilung mit dem Titel:
"Neue OZ: Kommentar zu Fazil Say"
steht unter der journalistisch-redaktionellen Verantwortung von
Neue Osnabrücker Zeitung (Nachricht senden)
Beachten Sie bitte die weiteren Informationen zum Haftungsauschluß (gemäß TMG - TeleMedianGesetz) und dem Datenschutz (gemäß der DSGVO).