Neue OZ: Kommentar zu Parteien / Grüne / Sexualität
ID: 926272
Dafür, dass das Zwischenergebnis der Pädophilie-Studie ihre Partei
mit ziemlicher Wucht trifft, verhält sich Grünen-Chefin Claudia Roth
souverän: Sie zeigt Betroffenheit, will aufklären. Die Lage der Dinge
lässt ihr allerdings auch keine andere Wahl: Zwei Politologen haben
herausgefunden, dass der Einfluss von pädophilen Aktivisten auf die
Ausrichtung der Grünen in deren Anfangsjahren offenbar deutlich
größer war als angenommen. Und auch wenn die Forscher nicht erklären,
wo genau dieser Einfluss sichtbar wurde: Für eine Partei wie die
Grünen, deren Toleranzbegriff identitätsstiftend ist, ist eine solche
Bewertung erschütternd. Denn mit Toleranz, die Grenzen gegen
Übergriffe ignoriert, kann niemand werben.
Sexuelle Beziehungen zwischen Erwachsenen und Kindern dulden, gar
gutheißen? Absurd, menschenverachtend, undenkbar. Doch die Grünen
haben es 1980 laut Studie in ihr erstes Grundsatzprogramm geschrieben
- was nun?
Roths Reaktion ist vor dem Hintergrund des heraufziehenden
Wahlkampfs sicher als Flucht nach vorn zu sehen. Der Partei bleibt
nichts anderes übrig, als offensiv Aufklärung zu betreiben. Es ist
zudem kaum zu glauben, dass dem Vorstand die Ideen von vor 30 Jahren
so fremd oder unbekannt gewesen sein sollen, wie es nun den Anschein
hat. Zu lange wurde geschwiegen.
Dasselbe gilt für Politiker der damaligen FDP-Jugendorganisation
Jungdemokraten, die auch in die Szene verstrickt waren.
Cornelia Mönster
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Datum: 13.08.2013 - 22:00 Uhr
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