Börsen-Zeitung: Gehe auf "los!", Kommentar zur angekündigten Übernahme von GSW Immobilien durch Deutsche Wohnen, von Ulli Gericke.
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und beschworene Konsolidierung auf dem Immobilienmarkt. Die Übernahme
des Berliner Wohnungsvermieters GSW Immobilien durch den lokalen
Wettbewerber Deutsche Wohnen wäre - wenn sie denn klappt - der erste
richtig große Deal in der Neuordnung der hiesigen Branche. Der vor
gut zwei Jahren realisierte Erwerb der Colonia Real Estate durch die
TAG Immobilien war dagegen eine eher überschaubare Angelegenheit.
Immerhin fühlte sich die TAG anschließend so stark, dass sie erst die
Ex-BayernLB-Tochter DKB Immobilien und anschließend die bis dato
bundeseigene ostdeutsche TLG Wohnen übernahm. Belohnt wurde der
Expansionshunger mit dem Aufstieg vom SDax in den MDax.
Im 50 Werte umfassenden MDax tummeln sich inzwischen sechs
Immobilienfirmen, neben der Deutschen Euroshop fünf
Wohnungsvermieter. Und dabei ist die Deutsche Annington noch gar
nicht berücksichtigt - das bis heute bei weitem größte
Wohnungsunternehmen, das aber wegen seiner geringen Streubesitzquote
noch nicht MDax-würdig ist. Entert auch AnningtondenIndex, ist die
Real-Estate-Branche in diesem Mittelstandssegment eindeutig
übergewichtet. Da kommen Erinnerungen an den zeitweise als SolarDax
verschrieenen TecDax hoch. Zumal die eher konsumptive
Immobilienbranche sowieso nicht in den MDax passt, der bis heute
durch produzierende Mittelständler geprägt ist.
Gelingt Deutsche Wohnen die Übernahme der GSW, fallen die Berliner
aus dem Index raus. Aus heutiger Sicht scheinen die Aktien dafür gut
zu stehen, ist doch die Prämie für die ohnehin aggressiver bewertete
GSW höher als bislang üblich. Zudem wäre eine höhere Gegenofferte
politisch heikel, stehen Vermieter angesichts stetig steigender
Mieten doch heute schon unter besonderer Beobachtung. Eine
Bieterschlacht käme nicht gut.
Und wer folgt als Nächstes, wenn sich die Konsolidierung
fortsetzt? Eine ähnliche Überschneidung wie in Berlin und ein
vergleichbar guter Fit wäre ein Zusammengehen der
nordrhein-westfälischen Schwestern LEG und Annington. Bei der Gagfah
dürfte der Finanzinvestor Fortress, der seinen Anteil jüngst unter
die 50-Prozent- Schwelle abgeschmolzen hat, über kurz oder lang ganz
aus dem Aktionärskreis ausscheiden. Als potenzieller und potenter
Käufer käme die Deutsche Annington in Frage, die zusammen mit der LEG
gut 6 Mrd. Euro schwer wäre. Schwer genug für den Dax - jetzt müssen
nur noch die Unternehmen mitspielen.
(Börsen-Zeitung, 21.8.2013)
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Datum: 20.08.2013 - 20:00 Uhr
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