Thüringische Landeszeitung: Kommentar der Thüringischen Landeszeitung (Weimar) für die Ausgabe vom 02.10.2013: Bild des Jammers
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Die Suche nach den Ursachen der Wahlniederlage stürzt die Partei in
die schwersten Turbulenzen seit Jahren. Trauerarbeit ist gut - aber
sie darf in der Politik auch nicht zu lange dauern. Das grüne
Personal ist ausgelaugt oder abgetreten, die Verbliebenen - wie
Katrin Göring-Eckardt - müssen ihre Positionen gegen Newcomer
behaupten, die in ihren öffentlichen Auftritten nicht mehr als
Floskelkram zu bieten haben. Es ist für die Grünen in ihrer
derzeitigen Situation nur zu bequem, auf die großen Differenzen mit
der Union zu verweisen und sich so ernsthaften Gesprächen zu
entziehen. Dabei sind die Streitpunkte zwischen Sozialdemokraten und
Union mindestens genau so groß wie zwischen Union und Grünen. Aber
die grünen Spitzenleute erfreuen sich derzeit an ihrer
Selbstgeißelung statt die Chancen zu sehen, die sich ihnen jetzt
bieten. Nur Winfried Kretschmann, der biedere grüne Ministerpräsident
von Baden-Württemberg, scheint noch handlungsfähig zu sein, ohne in
Selbstmitleid zu verfallen. Seit die Kanzlerin auf Atomausstieg
umgeschaltet hat, ist einer der größten Gräben zwischen beiden
Parteien zugeschüttet. In Sachen Energiewende könnte eine Einigung
ebenso möglich sein wie in der Umweltpolitik. Die Bewahrung der
Schöpfung ist für Konservative und grüne Politiker ein gleich
erstrebenswertes Ziel. Klar gibt es Differenzen: Steuerpolitik,
Familienbild, Betreuungsgeld - aber der Koalitionspoker hat gerade
erst begonnen. Die Grünen sollten sich nicht selbst vorzeitig aus dem
Spiel nehmen.
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Datum: 01.10.2013 - 21:22 Uhr
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Weimar
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Politik & Gesellschaft
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