Erfolgsmodelle: Sprachförderung für Zuwandererkinder und Fördereinrichtung Hasselroth
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Erfolgsmodelle: Sprachförderung für Zuwandererkinder und Fördereinrichtung Hasselroth
Die Hessische Landesregierung hat auf ihrer heutigen Kabinettsitzung in der Hessentagsstadt Langenselbold die Berichte über die Sprachförderung für Zuwandererkinder sowie über die Hessische Fördereinrichtung für junge Zugewanderte beraten und erörtert. Dabei stand der Gast gebende Landkreis im Blickpunkt der Berichte. "Mit der flächendeckenden Versorgung von Deutsch-Fördermaßnahmen an den Schulen und der Hasselrother Fördereinrichtung nimmt der Main-Kinzig-Kreis eine Spitzenstellung in der sprachlichen, schulischen und beruflichen Förderung von Zuwandererkindern und -jugendlichen ein", sagte Ministerpräsident Roland Koch.
Kultusministerin Dorothea Henzler hatte dem Kabinett die Deutsch-Fördermaßnahmen für Zuwandererkinder an den hessischen Schulen als ein ständig wachsendes Erfolgsmodell vorgestellt. Seit nunmehr zehn Jahren verfolge die Hessische Landesregierung konsequent das Ziel, ausländische Kinder und Jugendliche sowie Kinder und Jugendliche mit Migrationshintergrund sprachlich so zu fördern, dass sie eine bessere schulische und damit auch gesamtgesellschaftliche Integration erfahren. Es stehe ein Gesamtförderkonzept für Deutsch-Fördermaßnahmen zur Verfügung, das den unterschiedlichen Kenntnisstand der Kinder und Jugendlichen berücksichtige. "Mit den neunmonatigen schulischen Vorlaufkursen im Jahr vor der Einschulung hat die Hessische Landesregierung seit 2002 eine neue Ära der Deutsch-Förderung begonnen und bundesweit Pionierarbeit geleistet", betonte Ministerpräsident Roland Koch. Laut dem Bericht der Kultusministerin hätten seitdem rund 43.000 Kinder aus 90 Nationen von dieser Maßnahme profitiert. Im laufenden Schuljahr gebe es landesweit 864 Vorlaufkurse mit 7.238 Kindern ? das sei der höchste Stand seit Beginn der Maßnahme 2003.
Über die Vorlaufkurse hinaus habe die Landesregierung für die Grundschule und die Sekundarstufe ein eigenes Förderkonzept entwickelt und hessenweit umgesetzt. Dadurch sei es gelungen, die Gesamtzahl der Deutsch-Fördermaßnahmen mehr als zu verdreifachen ? auf aktuell rund 10.600 Kurse. Die Anzahl der geförderten Schülerinnen und Schüler sei ebenfalls mehr als verdreifacht worden ? auf aktuell rund 80.000. In die Förderung von Zuwandererkindern an den allgemein bildenden Schulen in Hessen fließen jährlich mehr als 45 Millionen Euro; das Land stellt allein im Schuljahr 2008/09 1.013 Stellen für Lehrkräfte für Sprachfördermaßnahmen für Zuwandererkinder zur Verfügung.
Mit Blick auf den "Hessentagskreis" Main-Kinzig könne man von einer flächendeckenden Versorgung sprechen: Insgesamt gebe es dort 604 Deutsch-Fördermaßnahmen mit 4.451 teilnehmende Schülerinnen und Schüler, davon 524 Kinder in 69 Vorlaufkursen an 52 Standorten. Das Staatliche Schulamt des Main-Kinzig-Kreises erhalte zur Förderung von Zuwandererkindern im laufenden Schuljahr Mittel für 65 Stellen für Lehrkräfte sowie rund 34.000 Euro für Sachmittel.
Der Hessische Minister für Arbeit, Familie und Gesundheit, Jürgen Banzer, berichtete Ministerpräsident Roland Koch sowie den Kolleginnen und Kollegen des Kabinetts von der Fördereinrichtung für junge Zugewanderte in Hasselroth. Hier zeige sich vorbildlich, wie jugendliche Zuwanderer gezielt zu einem Schulabschluss geführt werden könnten. "Das Land hat hier eine Einrichtung geschaffen, die mit Unterstützung regionaler Strukturen zum Erfolgsmodell für Lebenschancen junger Zuwanderer in besonderen Situationen geworden ist", stellte der für Integration zuständige Minister Jörg-Uwe-Hahn anerkennend fest.
Die Einrichtung bietet einen Internatsbetrieb und an der Betreuung und Beschulung der Jugendlichen wirken die Beruflichen Gymnasien Gelnhausen, der Caritasverband Main-Kinzig-Kreis und andere Akteure zusammen, um den Schülerinnen und Schülern eine Berufs- und Lebensperspektive in Deutschland zu vermitteln. Mit einer überwältigenden Erfolgsquote werden vor allem jugendliche Aussiedler, jüdische Emigranten und Asylberechtigte mit gezielter Förderung und Unterstützung zum Hauptschulabschluss und zum Abitur geführt. Darüber hinaus werden Intensivkurse in Deutsch angeboten, für die deren Sprachkenntnisse noch nicht ausreichen, um die zweijährigen Sonderlehrgänge bis zum Abitur und oder die einjährigen bis zum Hauptschulabschluss zu besuchen. So haben etwa 1.500 von den 1.600 Schülerinnen und Schülern, die seit dem Schuljahr 1992/93 in einem zweijährigen Sonderlehrgang ihr Abitur vorbereiten, die Prüfung bestanden. Vergleichbares gilt für die Schülerinnen und Schüler, die in Hasselroth ihren Hauptschulabschluss nachholen. Die schulische Arbeit wird durch sozialpädagogische Angebote, Hausaufgabenhilfe, Freizeitgestaltung, Unterstützung bei der Bewerbung um Praktikums-, Ausbildungs- und Studienplätze ergänzt.
Hessisches Ministerium des Innern und für Sport
Silvia Sämann
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Datum: 12.06.2009 - 13:32 Uhr
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