Berufsverband der Frauenärzte verfehlt Kampagnenziel
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Berufsverband der Frauenärzte verfehlt Kampagnenziel
Was ist die kranke Frau in Deutschland wert? Laut Berufsverband der Frauenaerzte e.V. in Berlin nur 19,35 Euro. Mit seiner provozierenden Frage und der Aufforderung, eine Wunschhonorierung zu nennen, versucht ein bayerischer Frauenarzt, in seiner Funktion als Praesident des Berufsverbandes der Frauenaerzte, die Patientinnen bundesweit zu verunsichern.
Die medizinische Versorgung von Frauen ist viel zu wichtig, als sie wie auf einem orientalischen Basar individuell auszuhandeln. Die Behauptung, eine Gynaekologin oder ein Gynaekologe verdiene in Berlin pro Patientin nur 19,35 Euro fuer eine umfassende Behandlung, ist schlichtweg falsch. Vielmehr sind die sogenannten Regelleistungsvolumina, eine Grundverguetung pro Patientin, im Maerz dieses Jahres auf 21,98 Euro gestiegen. Zudem wird fuer die Behandlung aelterer Patientinnen eine hoehere Verguetung gezahlt. Leistungen, die darueber hinausgehen, werden seit Januar dieses Jahres gesondert abgerechnet. Hinzu kommen Honorierungen aus der privaten Krankenversicherung, integrierten Vertraegen, Leistungen fuer Chronikerprogramme.
Die Aussage, dass Gynaekologinnen und Gynaekologen wegen zu geringer Honorierung in Zukunft nicht mehr ihre Familien ernaehren koennten, entspricht nicht der Realitaet. Dass sich die Honorarreform durchaus fuer Aerztinnen und Aerzte lohnt, zeigt das Beispiel Berlin ganz offenkundig: Die hier niedergelassenen Frauenaerztinnen und Frauenaerzte werden zu den Gewinnerinnen und Gewinner der aktuellen Honorarreform gehoeren.
Ich bedaure, dass der Berufsverband der Frauenaerzte seine Kampagne allein auf die Frage der Honorierung beschraenkt und nicht diejenigen diskutiert, die vor allem seinen weiblichen Verbandsmitgliedern wichtig sind. Die jungen hoch qualifizierten Aerztinnen brauchen Bedingungen, die ihnen die fachlich gute Ausuebung ihres Berufs und gleichzeitig die Vereinbarkeit von Beruf und Familie ermoeglichen.
Wenn dem Verband an der adaequaten medizinischen Versorgung von kranken Frauen in Deutschland gelegen ist, sollte vielmehr die Frage im Vordergrund stehen, wie eine geschlechtergerechte Gesundheitsversorgung sichergestellt werden kann. Dazu gehoert insbesondere die Ausrichtung von Gesundheitsangeboten auf die jeweils unterschiedlichen Belastungen und Ressourcen von Maennern und Frauen.
Darueber hinaus muessen geschlechtsspezifische Aspekte auch in der medizinischen Ausbildung und Forschung kuenftig staerker beruecksichtigt werden.
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Datum: 15.06.2009 - 16:41 Uhr
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