Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zum Welthunger-Index

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ID: 961943
(ots) - In den 1990er Jahren hungerte eine Milliarde
Menschen, heute - bei einer gewachsenen Weltbevölkerung - haben 872
Millionen Menschen entschieden zu wenig zu essen. Die erste Zahl ist
grausam, die zweite zwar auch, erlaubt aber Hoffnung. Denn:
Veränderung ist möglich. In den Ländern der Euro- und Schuldenkrise
nimmt die Zahl der Armen zu, in den Entwicklungsländern zeigen sich
kleine, aber umso bemerkenswertere Fortschritte und überall, wo
Naturkatastrophen, Kriege und schlechte Regierungen die Menschen
geißeln, gibt es Rückschläge. Wie kann man Hunger messen? Wer weniger
als zwei US-Dollar pro Tag zu Verfügung hat, gilt als extrem arm.
Andererseits zahlen volkseigene Betriebe auf Kuba umgerechnet 15
Dollar Monatslohn - und selbst die, die keine Devisen haben, werden
irgendwie satt. Der Welthunger-Index macht Schluss mit Zynismus und
schiefen Vergleichen. Die Deutsche Welthungerhilfe, terre des hommes
und internationale Organisationen haben mit der seriösen Aufarbeitung
verfügbarer Daten ein brauchbares Messinstrument geschaffen. Noch
wichtiger: Der Hunger-Index richtet sich auch an die Satten und
Wohlhabenden. Deren Versäumnisse werden offenkundig. Deren Erfolge
zwingen zum Weitermachen. Der Bericht 2013 dokumentiert, dass es
dauerhafte Verbesserungen gibt. Überall dort, wo die
Widerstandsfähigkeit der Menschen gegenüber Naturkatastrophen,
unfähigen Behörden oder Krankheiten gestärkt wurde, ist der Erfolg
messbar. Ja, man kann Menschen in instabilen Regionen soweit
ertüchtigen, dass sie leichten Krisen standhalten und die Fähigkeit
entwickeln sich noch schlimmeren Entwicklungen anzupassen. Die
Experten sind sich sicher, dass die Stärkung der sogenannten
Resilienz geeignet ist, Brücken über den breiten Graben zwischen
Nothilfe und dauerhafter Entwicklungszusammenarbeit zu schlagen. Das


Konzept ist auch deshalb so überzeugend, weil es schon auf Dorfebene
funktioniert. Wenn Trockenzeiten durch bessere Lagerhaltung oder das
Vermeiden von Monokulturen besser überstanden werden, trauen sich die
Dorfbewohner mehr, lernen dazu und ergreifen in Notlagen nicht gleich
die Flucht. Ärmste Länder, die geplant vorgehen, erzielen landesweite
Erfolge. Wenn dann noch die Geberländer mitziehen und ihre Hilfe
entsprechend neu anlegen, füllt das die Mägen der Menschen und
schlägt in wenigen Jahren auf den Welthunger-Index durch. Die Autoren
der Studie halten den großen Jahrtausendwunsch, den Anteil der
Hungernden zwischen 1990 und 2015 zu halbieren, für erfüllbar. Selbst
ein vom UN-Generalsekretär noch höher gestecktes Ziel verweisen die
Fachleute nicht ins Reich der Fabel. Ban Ki Moon hält die weltweite
»Null-Hunger-Herausforderung« (»Zero Hunger Challenge«) noch zu
unseren Lebzeiten für annehmbar. Wunderbar.



Pressekontakt:
Westfalen-Blatt
Nachrichtenleiter
Andreas Kolesch
Telefon: 0521 - 585261

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Datum: 14.10.2013 - 20:05 Uhr
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