Neue OZ: Kommentar zu Literatur
ID: 963662
Kann Georg Büchner ein Klassiker sein? Klassik: Das klingt nach
Alter und Autorität, nach Musenhof und Marmorstandbild. All das hat
Büchner abgelehnt. Er wurde nur 23 Jahre alt. Sein kurzes Leben ist
ein Schnelldurchlauf, vom wütenden Protest bis zur verbitterten
Resignation, vom Liebesglück bis zu Krankheit und Tod. Für klassische
Größe scheint da kein Platz. Und doch muss Büchner ein Klassiker
genannt werden. Er ist ein Klassiker der Unruhe und des Widerspruchs.
Seine Dichtungen verletzen die Gebote der Schönheit und der
literarischen Gattungen. Aber sie fordern bis heute heraus, mit
innovativer Kraft und sprachlicher Brillanz. Wie Heinrich Heine oder
Paul Celans bleiben Büchners Texte Unruheherde. So lebendig kann ein
Klassiker sein.
Stefan Lüddemann
Pressekontakt:
Neue Osnabrücker Zeitung
Redaktion
Telefon: +49(0)541/310 207
Themen in dieser Pressemitteilung:
Unternehmensinformation / Kurzprofil:
Bereitgestellt von Benutzer: ots
Datum: 16.10.2013 - 22:00 Uhr
Sprache: Deutsch
News-ID 963662
Anzahl Zeichen: 1031
Kontakt-Informationen:
Stadt:
Osnabrück
Kategorie:
Kunst und Kultur
Diese Pressemitteilung wurde bisher 259 mal aufgerufen.
Die Pressemitteilung mit dem Titel:
"Neue OZ: Kommentar zu Literatur"
steht unter der journalistisch-redaktionellen Verantwortung von
Neue Osnabrücker Zeitung (Nachricht senden)
Beachten Sie bitte die weiteren Informationen zum Haftungsauschluß (gemäß TMG - TeleMedianGesetz) und dem Datenschutz (gemäß der DSGVO).