Neue OZ: Kommentar zu Konjunktur
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Die Wirtschaftsforschungsinstitute haben in den vergangenen Jahren
in ihren Herbstgutachten viele Fehlprognosen getroffen. Mit Kritik
halten sie sich dennoch nicht zurück. Gut so. Auch im jüngsten
Gutachten äußern sie sich deutlich zu umstrittenen Themen wie
Mindestlohn und Steuererhöhungen. Wichtiger noch, sie weisen auf
einen Missstand hin, den eine breite Mehrheit in Deutschland gerne
vergisst oder sogar verdrängt: die andauernde Niedrigzinspolitik, vor
deren Folgen nicht oft genug gewarnt werden kann. Die Plage des
billigen Geldes frisst Sparguthaben oder Altersvorsorgeansprüche auf.
Die Verluste entstehen schleichend, werden viele aber besonders hart
treffen, wenn der Entwicklung nicht endlich Einhalt geboten wird.
Es ist daher wichtig, dass die Institute ihre Finger auch in diese
Wunde legen, damit die EZB umdenkt. Die Niedrigzinspolitik wird zum
Verhängnis, wenn sie zu lange durchgezogen wird. Sie ist kein
adäquates Mittel, um die Euro-Zone zu sanieren, auch weil sie
verlogen ist. Denn diese Rettungsaktion erfolgt durch die Hintertür,
den Bürgern wird keine ehrliche Rechnung präsentiert. Der Ruf der
Herbstgutachten-Institute hat gelitten, weil sie die Finanzkrise, die
im Herbst 2008 begann, nicht kommen sahen. Wenn sie bei der
Ehrlichkeit des jüngsten Gutachtens bleiben, lässt sich Schaden
reparieren.
Georg Kern
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Datum: 17.10.2013 - 22:00 Uhr
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