"Sie konnten sich durchsetzen, weil sie an ihre Ideen geglaubt haben"

"Sie konnten sich durchsetzen, weil sie an ihre Ideen geglaubt haben"

ID: 969458
(ots) - Bundespräsident überreichte heute in Osnabrück
höchstdotierten Umweltpreis Europas - DBU verleiht Auszeichnung

Bundespräsident Joachim Gauck würdigte heute die neuen Trägerinnen
des Deutschen Umweltpreises der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU)
für ihren Mut, im Interesse ihrer Visionen Konflikte ausgetragen und
Widerstände überwunden zu haben. Gauck: "Sie waren beharrlich. Sie
waren auch risikofreudig. Sie konnten sich durchsetzen, weil sie an
ihre Ideen geglaubt haben. Sie haben sich nicht beirren lassen. Sie
sind ihren Weg gegangen." Aus seinen Händen nahmen in Osnabrück die
Gründerin und Geschäftsführerin der Firma Hock (Nördlingen), Carmen
Hock-Heyl (58), sowie die Vorstandsvorsitzende der Netzkauf
ElektrizitätsWerke Schönau (EWS) e.G., Ursula Sladek (67), den mit
500.000 Euro höchstdotierten unabhängigen Umweltpreis Europas in
Empfang.

Umweltschutz als Aufgabe, nachfolgenden Generationen lebenswerte
Städte und Dörfer zu hinterlassen

Vor rund 1.600 Festgästen - darunter Bundesumweltminister Peter
Altmaier und Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil - betonte
Gauck, Umweltschutz stehe heute nicht mehr für "anstrengende
Ideologien". Durch kraftvolle Persönlichkeiten werde er als Freude
empfunden. Die Umweltpreisträgerinnen stünden für "Menschen, die uns
ermutigen können: mit ihrer Kraft, mit ihrer Phantasie, mit ihrer
Lebensbejahung, die uns so viel Zutrauen geben in unsere eigenen
Möglichkeiten." Gauck: "Menschen, die sich trauen und die uns allen
etwas zutrauen. Und das eben nicht nur verbinden mit Visionen,
sondern die es schaffen, aus solchen visionären Vorstellungen
tatsächlich ganz normales Menschenleben zu machen." Oftmals in der
Weise, dass sie damit Geld verdienten, dass sie sich platzieren
könnten in einem harten Wettbewerb. Er sei überzeugt, dass Furcht und


Fatalismus kein gutes Klima für notwendige Veränderungen schaffen
könnten. Die Frage verbinde sich mit der Sorge, wie die Stärke
unserer Industriegesellschaft erhalten bleiben könne bei dem Wandel,
der uns bevorstehe, ohne Raubbau an der Natur zu betreiben. Die Frage
sei auch, wie nachfolgenden Generationen lebenswerte Städte und
Dörfer hinterlassen werden könnten. Mut, die Zukunft
eigenverantwortlich und selbstbestimmt meistern zu können, machten da
die ausgezeichneten Erfindungen der Preisträgerinnen und Preisträger
des Deutschen Umweltpreises, die zeigten, dass kleine Schritte
mitunter Großes bewirken könnten.

Deutsche Umwelttechnik schon heute auf der ganzen Welt gefragt

Intelligentes Wachstum mithilfe effizienter Technologien und
intelligenter Stoffkreisläufe werde von den Vordenkern der
Ökologie-Bewegung angemahnt. Ihm leuchte die Idee ein, dass
Deutschland Gründer und Erfinder, Unternehmer im besten Sinne
brauche, die bereit seien, Hindernisse zu überwinden, zu investieren
und sich auf neue Märkte vorzuwagen. Deutsche Umwelttechnik sei schon
heute auf der ganzen Welt gefragt. Und wenn der Lebensstandard in den
Schwellenländern weiter steige, werde Umweltschutz umso dringlicher -
und deutsche Ideen für nachhaltiges Wachstum dürften Konjunktur
haben.

Energiewende: leidenschaftlich, aber weniger dogmatisch und
kompromisslos diskutieren

Konflikte und Widerstände gebe es gerade auch beim Thema
Energiewende, die zwar gemeinsamer politischer Wille sei, aber erst
noch ein konkreter Erfolg werden müsse. Und die Veränderungen, die
sie mit sich bringen werde, würden sicher nicht ohne Diskussionen,
wohl auch nicht ohne Streit ablaufen - eine schläfrige Harmonie helfe
aber auch nicht weiter. Dazu brauche es "engagierte Bürger, die mit
Argumenten für ihre Überzeugung eintreten, leidenschaftlich, aber
weniger dogmatisch und kompromisslos. Denn das sei die Stärke von
Demokratie, auch unserer Marktwirtschaft: die andauernde Suche nach
Alternativen, der Wettstreit um den besten Weg."

Dank für den bisherigen DBU-Generalsekretär

Der Bundespräsident dankte in seiner Rede dem zum 1. Oktober in
den Ruhestand getretenen ehemaligen DBU-Generalsekretär Dr.-Ing. E.
h. Fritz Brickwedde für sein Engagement in den vergangenen 22 Jahren.
Er habe dazu beigetragen, dass der Deutsche Umweltpreis heute in ganz
Deutschland einen guten Klang habe und für Erfindergeist verbunden
mit Bürgermut stehe.

Hock - "Hanf offenbart Carmens Können"

Als Mitglieder der Jury des Deutschen Umweltpreises, auf deren
Vorschlag hin das Kuratorium der Stiftung die jeweiligen Preisträger
eines Jahres auswählt, gingen Dr. Klaus-Dieter Clausnitzer vom Bremer
Energie-Institut und Prof. Dr. Eicke R. Weber vom Fraunhofer-Institut
für Solare Energiesysteme ISE in Freiburg auf die Leistungen der
Preisträgerinnen 2013 ein. Clausnitzer würdigte Carmen Hock-Heyl als
"Hanfkönigin Deutschlands" und stellte heraus, dass die Jury sich aus
drei Gründen für die Preisträgerin ausgesprochen habe. Zum einen sei
es das pflanzliche Produkt selbst, zum zweiten ihr unternehmerisches
Können und schließlich der gesellschaftspolitische Kontext, denn
Carmen Hock-Heyl bringe Ökonomie und Ökologie zusammen. Eine Deutung
des Namens Hock hatte Clausnitzer auch parat: "Hanf offenbart Carmens
Können".

Die Leistung Ursula Sladeks würdigte Weber als Beispiel für
lokales, genossenschaftliches Engagement, das andere zum Nachahmen
anrege und beweise, dass regionale Initiativen "wahnsinnig viel
erreichen können". Gleichzeitig sei das Geld, das Bürger - bei der
EWS handele es sich nicht um Kunden sondern Mitkämpfer - investiert
hätten, gut verzinst zu ihnen zurückgeflossen. Ursula Sladek und ihre
Mitstreiter stünden dafür, dass auch mit Blick auf die Energiewende
jeder Einzelne viel tun könne. Weber appellierte an die Akteure der
derzeitigen Koalitionsverhandlungen in Berlin, die Begeisterung der
Bevölkerung für die Energiewende mitzunehmen und in politisches
Handeln umzusetzen.



Pressekontakt:
Ansprechpartner
Franz-Georg Elpers
- Pressesprecher -
Sina Hindersmann
Marina Stalljohann-Schemme
Anneliese Grabara

Kontakt DBU:
An der Bornau 2
49090 Osnabrück
Telefon:0541|9633521
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Datum: 27.10.2013 - 14:40 Uhr
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