CEO! - und dann?
Vom Sprung ins kalte Wasser
Wer länger als fünf Jahre in ein und demselben Unternehmen auf ein und derselben Position
verharrt, macht etwas falsch! selbst wenn die höchste Position erreicht ist, sollte auch der
Ranghöchste die Fühler ausstrecken. Wer am Arbeitsmarkt keine gleichwertige Position
findet, ist in der aktuellen sowieso falsch und wird über kurz oder lang gezwungen sein, sich
umzuschauen.
Wenn der Standortleiter, Geschäftsführer, Prokurist oder gar ein Mitglied des Vorstandes
das Unternehmen aus eigenem Antrieb verlässt, sind die Verlassenen entweder
A froh darüber, einen faulen, dummen, unfähigen – also in Summe zu teuren Kollegen –
los zu sein
oder
B kurz irritiert, aber nicht sonderlich berührt, da es sich um einen unauffälligen
Durchschnittschef
handelte, der nie aneckte und recht einfach ersetzt werden kann
oder
C enttäuscht, einen tüchtigen Leistungsträger, den sie sehr schätzen, verloren zu haben.
Für alle die, die sich als „C“ einstufen, lohnt es sich weiterzulesen. Für die A-ler und B-ler
heißt es: „Halten Sie Ihren Stuhl solange wie möglich fest und sparen Sie Ihr Verdientes,
damit Sie die anstehende Arbeitslosigkeit überleben.“ Wenn Sie die Visitenkarte eines
selbstständigen Unternehmensberaters in der Hand halten, der früher eine hohe Position
in einem Konzern innehatte, so können Sie sicher sein: Es handelt sich um einen A-ler
oder B-ler.
Und woran erkennen sie einen C-ler?
Ein echter C-ler, ein CEO, hat Charakter, Charme und Charisma und keinen Facebook-
Account. Zudem hat er in seinem XING-Profil nicht stehen: „ich suche: neue
Herausforderungen“. Ein C-ler hat Ex-Arbeitgeber als Kunden und/oder
Kooperationspartner, ein C-ler hat Visionen, die sich dann ändern,
wenn sie erreicht wurden.
Die SCOUT-Redakteure haben in den vergangenen Monaten mit eben diesen Chefs über
die Motivation des Arbeitsplatzwechsels und die Strategien des Jobfindens gesprochen
und können die Aussagen der Interviewpartner schnell auf einen Nenner bringen:
„Ich habe nie einen Job gesucht! Ich habe nur die Augen und Ohren offen gehalten, um
neue Chancen zu wittern und den Mut bewiesen, mich zu verändern, als die Zeit
gekommen schien! Dabei entschied niemals die Ratio, sondern das Bauchgefühl.“
Kommt der Job also zum Suchenden?
Jede erfolgreiche Leadmanagement-Kampagne, die über externe Callcenter gesteuert
wird, realisiert die gleichen Strategien, die Sie zur Vermarktung Ihres wertvollsten Guts –
Ihrer Arbeitskraft – einsetzen! Gefragte und funktionierende Unternehmen haben genug
im
Inbound zu tun. Die anderen brauchen Outbound!
Am Anfang steht die eigene Positionierung
Wenn bei Ihnen zutrifft , wovon Max Raabe im gleichnamigen Schlager singt: „Kein
Schwein ruft mich an – keine Sau interessiert sich für mich“ sollten Sie sich über die
eigene Positionierung klar werden. Also: Wenn es Ihnen so geht, müssen Sie aktiv werden
und den Bedarf für die eigene Arbeitsleistung selbst identifizieren. Nur wenn Sie selbst
wissen, was Sie können und wollen, kann Ihre Eigenvermarktungsstrategie beginnen.
Die Zielpersonen
Die wirklich guten Jobs werden in der Regel nicht auf Basis von Stellen-Ausschreibungen
vergeben. Auch die Beratung durch so genannte Headhunter hat ausgedient. Werden Sie
Ihr eigener Headhunter! Wer heute als CEO im Vorstand einer Aktiengesellschaft den
Wechsel des Trikots anvisiert, tut nicht gut daran, sich mit anderen CEOs auf Partys zu
vergnügen. Investoren und Aufsichtsräte sollten in den Fokus der Privat-Aktivitäten rücken.
Der öffentliche Stellenmarkt wird Ihnen Ihre Wunschposition nicht offerieren.
Recherchieren Sie im verdeckten Stellenmarkt. Der verdeckte Stellenmarkt bietet die
Positionen, die „unter der Hand“ besetzt werden. So wie bei den absoluten
Topführungspositionen (> 10 Mio. Jahresgehalt), sprich bei den Vorstandsjobs der Top-
DAX-Unternehmen, dürfte der Anteil der verdeckt gehandelten Positionen am
Gesamtmarkt bei > 80
Prozent liegen. Fischen Sie immer noch im 20-Prozent-Teich?
Der Lebenslauf
… ist in der Regel weniger wert als das Papier, auf dem er gedruckt ist. Was zählt, ist
Renommee! Die wertvollsten Bilder der Galeristen bestechen nicht durch die
fantastischen Techniken, die die Werke entstehen ließen. Das Renommee des Künstlers
bestimmt den Marktwert. Ja, Sie brauchen einen Hochschulabschluss und nahtlose
Übergänge in Ihrer beruflichen Laufbahn – aber das wars dann auch schon. Weniger ist
mehr!
Die Werkzeug-Strategie
Sie wirken überzeugend, wenn Sie empfohlen werden bzw. der Entscheider SIE darum
bittet, sich Zeit zu nehmen, die vakante Position beschrieben zu bekommen. Verkaufen
Sie sich nicht – lassen Sie
sich kaufen! Decken Sie den Bedarf Ihres Gegenübers auf – verletzen Sie den Geldgeber
an seinem wundesten Punkt und er wird Sie nach einem Pflaster fragen. Fehlt es Ihnen
an Selbstsicherheit und einem gesunden Maß an Arroganz? Top-Entscheider bestechen
durch Selbstsicherheit, aber auch durch die Gabe, ihr Gegenüber reden lassen zu
können. Ergreifen Sie das Wort, aber formulieren Sie Fragen statt Antworten. Sprechen
Sie nicht darüber, wie etwas nicht funktioniert, sondern suggerieren Sie, dass Ihr
Gesprächspartner weiß, wie es richtig gemacht wird, ihm nur das richtige Werkzeug fehlt.
Biedern Sie sich aber nicht als Werkzeug an. Geben Sie stattdessen zu verstehen, dass
Sie ein guter Werkzeugmacher sind.
Das Vorstellungsgespräch
… findet immer seltener im Büro der Aufsichtsräte statt. Ähnlich der Investorensuche von
Carl Benz (dieser hat auf der Kegelbahn überzeugt, um Gelder für die Konstruktion der
Kutsche ohne Pferde zu erhalten) werden Sie um vakante Positionen in unüblicher
Umgebung pitchen. Ob es wirklich zum
finalen Vorstellungsgespräch kommt, entscheidet der Elevator Pitch. Die ersten 60
Sekunden einer merkwürdigen (kommt von MERKEN) Selbstdarstellung entscheiden über
Sein oder Nichtsein. Das eigentliche Vorstellungsgespräch (das im Büro des Aufsichtsrats)
mutiert auf Geschäftsführerebene eher zu einer Vertragsverhandlung. Hier zeigt sich, wer
echte Unternehmerqualitäten aufweisen kann!
Abschlussqualitäten
In der Regel lassen sich die Entscheider mit ihren Entscheidungen unverschämt und
unverständlich lange Zeit. Wenn bei Ihnen die Zeit drängt und Sie endlich den ersehnten
Vertrag ausgehändigt bekommen wollen, sollten Sie immer noch einen Trumpf im Ärmel
haben. Die Äußerung der Tatsache, dass Sie Kontakt zu einem Entscheider haben, der
die Produkte oder Dienstleistungen Ihres künftigen Arbeitgebers einkaufen wird, kann in
Bezug auf Beschleunigung des Vertragsabschlusses mit
Ihnen Wunder bewirken. Sie haben keinen Trumpf im Ärmel? Ersparen Sie sich und dem
Aufsichtsrat das Vorstellungsgespräch. Ihre Person samt allen Qualifikationen reicht nicht
aus, um den Top-Job zu ergattern. Sie müssen mit Ihrem Blatt auf der Hand Ihr
Jahresgehalt finanzieren und mit dem Trumpf
die Wertsteigerung Ihres künftigen Arbeitgebers sichern. Das wird von Ihnen erwartet und
dem müssen Sie nach Vertragsabschluss gerecht werden – und zwar möglichst schnell.
Stellen Sie sich dieser Herausforderung oder kneifen Sie jetzt schon? Eigentlich haben
Sie doch einen gutdotierten Job bei einem renommierten Arbeitgeber, oder?
Wagen Sie den Sprung ins kalte Wasser! Bereiten Sie zumindest den Absprung vor, sonst
sind Sie schneller als Sie es sich vorstellen können:
Der arbeitslose CEO
Manchmal läuft es auch bei den C-Typen nicht so rund und es geht weniger um einen
Jobwechsel als um die Wiederaufnahme in den Kreis der Top-Entscheider. Hier sind nun
besondere Maßnahmen gefragt: Die Besten der Besten sind in der Eigenvermarktung
frecher als frech und innovativer als innovativ. Was vor fünf Jahren noch undenkbar und
unseriös schien, wandelt sich heute im Google-Zeitalter zum Quantensprung der
Innovation in Bezug auf Self-Marketing.
Beispiel: Die Top-100-Entscheider in Deutschland machen alle mindestens einmal im
Monat das Gleiche – sie ergoogeln ihren eigenen Namen – warum auch immer. Wenn
Sie beispielsweise für eine Marke künftig der Head of Marketing sein wollen, dann reicht
kein guter Lebenslauf, sondern Sie müssen schon etwas verrückt sein, um auf sich
aufmerksam zu machen. Was halten Sie davon, wenn Google Herrn Porsche statt
folgendem Ergebnis:
1) Wolfgang Porsche - Wikipedia
de.wikipedia.org/wiki/wolfgang_porsche
2) Porsche - Wikipedia
de.wikipedia.org/wiki/Porsche
3) Bilder zu wolfgang porsche
diese hier zeigt:
1) Guten Morgen Herr Wolfgang Porsche
www.lebenslauf.stefan-mueller.de
2) Wolfgang Porsche - Wikipedia
de.wikipedia.org/wiki/wolfgang_porsche
3) Porsche - Wikipedia
de.wikipedia.org/wiki/Porsche
4) Bilder zu wolfgang porsche
Folgendes transportiert Stefan Müller mit dieser Art der Botschaft in jedem Falle:
Er ist anders.
Er ist innovativ.
Er ist mutig.
Er nutzt moderne Werkzeuge.
Wer heute einen Top-Manager einstellt und über 250.000 € im Jahr in eben diesen
investiert, sucht nach jemandem, der:
anders, innovativ sowie mutig ist und dabei moderne Werkzeuge nutzt.
Beherrschen Sie den Umgang mit der Klaviatur der Eigenvermarktung? Dann viel Spaß
mit den vielen Herausforderungen, die auf Sie warten!
PS: Folgendes Zitat aus dem Thriller HEADHUNTER von Jo Nesbø zeigt, dass
erfolgreiche Manager ihr Privatleben im Griff haben sollten: „Ich glaube, die Leitung des
Unternehmens legt Wert darauf, dass der neue Geschäftsführer ein ausgeglichenes Leben
führt. Sie suchen jemanden, der ein paar Jahre bleibt, einen Langstreckenläufer, der sich
seine Zeit einzuteilen weiß. Nicht jemanden, der nach vier Jahren ausgebrannt ist.“
PPS: Noch eine weitere Innovation, welche man einem Dialog des besagten Thrillers
entnehmen kann. Hier wird der Bewerber mit folgender Aussage konfrontiert: „Mein Gott,
Sie haben sich um diese Stelle beworben! Wissen Sie, was Sie hätten tun sollen? Sie
hätten einen Strohmann bitten sollen, uns auf Sie aufmerksam zu machen, und dann,
wenn wir mit Ihnen Kontakt aufgenommen hätten, so tun, als wüssten Sie von nichts. Ein
Topmanager muss akquiriert werden und darf sich nicht selbst anbieten.“
Themen in diesem Fachartikel:
Unternehmensinformation / Kurzprofil:
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CallCenter SCOUT
Dennis Schottler
service(at)call-center-scout.de
Datum: 27.10.2011 - 08:07 Uhr
Sprache: Deutsch
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Kategorie:
Unternehmensführung
Art der Fachartikel: Personalie
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Freigabedatum: 27.10.2011
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"CEO! - und dann?"
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