Serie Heizen mit Holz: Braucht man einen Pufferspeicher?
Eine Heizung braucht nicht über eine ganze Saison durchgehend dieselbe Leistung. Deshalb verfügen heutige Zentralheizungen über eine Regelungstechnik, welche die Wärmeleistung automatisch an die augenblickliche Außentemperatur anpasst.

Holzheizung: Wenn Sie läuft, dann im Volllastbetrieb
Sowohl bei Pellet- als auch bei Stückholzkesseln ist es ungünstig, die Wärmeleistung herunterzufahren oder den Betrieb zu unterbrechen, wenn sie einmal laufen. Die simple Lösung für diesen Umstand ist ein periodischer Volllastbetrieb. Das bedeutet, immer wenn der Heizkessel läuft, arbeitet er mit voller Leistung, weil er das Holz so am saubersten und wirtschaftlichsten verbrennt. Um im Winter jederzeit heizen zu können, obwohl der Kessel immer nur für kurze Zeit in Betrieb ist, überbrückt die Heizungsanlage die Ruhephasen mit Hilfe eines Heizwasserspeichers. Er wird auch als Pufferspeicher bezeichnet. Darin speichert es in Zeiten geringen Wärmebedarfs, also bei mildem Wetter, die überschüssige Wärme aus dem zeitweisen Volllastbetrieb, damit sie nicht ungenutzt verschwindet. Der Speicher kann dann die Wärme dosiert abgeben, wenn sie abgerufen wird.
Das Prinzip des Pufferspeichers
Der Pufferspeicher ist ein wesentlicher Bestandteil des Heizkreislaufs. Er kann einmal erwärmtes Heizwasser zwischenspeichern, wenn der Bedarf an Raumwärme abnimmt – zum Beispiel wenn Sie die Raumthermostate herunterregeln. Dann zirkuliert warmes Heizwasser nicht unnötig durchs gesamte Haus, ohne von den Heizflächen abgenommen zu werden. Anstatt wertvolle Wärme zu vergeuden, bleibt sie in einem Tank so lange gespeichert, bis sie wieder abgerufen wird.
Wenn Sie wieder mehr Wärme abrufen, greift die Heizung zuerst auf den Speicher zu. Erst wenn die dort vorgehaltene Temperatur des Heizwassers nicht mehr ausreicht, springt der Brenner erneut an und sendet heißes Wasser in den Vorlauf. Auch das Wasser im Speicher wird von Zeit zu Zeit vom Heizkessel nacherwärmt, also wieder mit frisch erhitztem Heizwasser versorgt, damit es nicht abkühlt.
Wie der Pufferspeicher bei der Holz-Zentralheizung funktioniert
Die Arbeit eines Pufferspeichers funktioniert bei der Holzheizung immer in derselben Abfolge: Zunächst wird das Wasser des Heizkreislaufs erhitzt, danach das Wasser im Pufferspeicher. Sobald der Wärmebedarf des Hauses gedeckt ist, schaltet sich der Kessel ganz ab. Sofort abschalten lassen sich jedoch nur Pelletkessel. Die Luftzufuhr wird unterbrochen und die Flamme erlischt. Bei Stückholz ist diese Vorgehensweise nicht möglich, da die Glut zuerst langsam ausbrennen muss.
Der Speicher ist ein mit Heizwasser gefüllter, zylindrischer, gedämmter Stahltank. Sein Inhalt wird vom Heizkessel konstant auf ungefähr 90 °C erwärmt. Sobald das gewünschte Temperaturniveau erreicht ist, schaltet sich das Holzfeuer automatisch ab. Das Speichervolumen sollte mindestens 50 l pro kW Heizkesselleistung betragen, als Faustregel kann man 80 l pro kW Heizkesselleistung annehmen. Bei einem durchschnittlichen (bestehenden) Einfamilienhaus liegt es also bei 1.000 bis 2.000 l. Neubauten mit gutem Energiestandard, also einer Kesselleistung unter 10 kW, könnten durchaus kleinere Pufferspeichern erhalten. Doch je größer das Volumen bemessen wird, desto seltener muss der Holzkessel anspringen.
Mehr Informationen zum Heizen mit Holz
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Datum: 25.01.2012 - 13:59 Uhr
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