BERLINER MORGENPOST: Gefahr für den Bürgersinn - Leitartikel von Joachim Fahrun

BERLINER MORGENPOST: Gefahr für den Bürgersinn - Leitartikel von Joachim Fahrun

ID: 1001428
(ots) - Niemand möge behaupten, die Bekämpfung der
internationalen Banken- und Staatsschuldenkrise koste bisher fast
nichts. Die Notenbanken fluten die Finanzmärkte mit Milliarden Dollar
und Euro, die Banken können sich fast zum Nulltarif frisches Kapital
beschaffen. In der Folge sind die Zinsen so niedrig, dass es kaum
noch möglich ist, Geld einigermaßen risikoarm anzulegen und dafür
dennoch eine halbwegs angemessene Rendite zu erzielen.

Die Zeche für diese Politik zahlen Millionen von kleinen Sparern,
Käufer von Lebensversicherungen - und auch die vielen kleinen
Stiftungen, in denen zunehmend Menschen einen Teil ihres Vermögens
einbringen, um damit vielfältige gute Zwecke zu verfolgen. Wer
heutzutage aus ein paar Hunderttausend Euro Stiftungskapital so viel
erwirtschaften möchte, um so zu helfen, wie er sich das vorgenommen
hat, muss schon sehr erfindungsreich sein. Viele Menschen, die nicht
so einfach wie die millionenschweren großen Stiftungen in
Unternehmensanteile, Wald oder Immobilien investieren können,
schaffen das nicht. Sie verzehren ihr Vermögen oder reduzieren ihre
Leistungen deutlich.

Gerade für Berlin ist dieser Trend fatal. Denn anders als in
großbürgerlich geprägten Städten wie Hamburg, wo das Stiften schon
viele Jahre zum guten Ton gehört, ist diese Art des privaten
Engagements für die Berliner Gesellschaft gerade erst zart erblüht.
Immerhin 24 Stiftungen wurden in der Stadt nach den letzten
vorliegenden Zahlen im Jahr 2012 errichtet. Sie wollen Bedürftigen
helfen, die Bildung verbessern, Kultur fördern.

Das ist gut und lobenswert und ein Zeichen dafür, dass sich auch
in Berlin 25 Jahre nach dem Fall der Mauer ein gewisser privater
Wohlstand gepaart mit Bürgersinn herausbildet. Es wäre schade, wenn
dieses Engagement in der möglicherweise noch lange anhaltenden


Niedrigzinsphase wieder einschlafen würde. Für kleine Stiftungen gibt
es eigentlich nur einen Ausweg aus dem Dilemma. Sie müssen sich
zusammenschließen, so die Kosten mindern und ihre Kapitalbasis
verbreitern, um auch in Zeiten der Krise auskömmliche Renditen
erwirtschaften zu können.



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BERLINER MORGENPOST

Telefon: 030/2591-73650
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Datum: 05.01.2014 - 18:27 Uhr
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