Neue OZ: Kommentar zu Geheimdienste / USA / Deutschland
ID: 1015516
Wen wundert's noch? Neben Angela Merkel haben amerikanische
Geheimdienste auch Telefonate ihres Vorgängers Gerhard Schröder
abgehört. Diese Erkenntnis ist alles andere als eine Überraschung.
Denn wenn schon die USA-freundliche Merkel ausgespäht worden ist,
dann war dies bei Schröder sowieso zu erwarten. Schließlich ist er
ein erklärter Gegner des amerikanischen Angriffs auf den Irak
gewesen.
Absurd war der Lauschangriff gleichwohl. Denn Schröder hat seine
Position im Wahlkampf 2002 auf jedem Marktplatz der Republik
kundgetan. Alle wussten, was er denkt und plant.
Dass die Amerikaner ihn trotzdem auf die Liste der Lauschopfer
setzten, gleicht einer Strafaktion gegen unbotmäßige Partner. Wer
nicht spurt, der bekommt es mit dem großen Bruder zu tun. Und Punkt.
Dies ist umso enttäuschender, als das Kanzleramt kein Ort
terroristischer Verschwörungen ist und die Bundesregierung im
Gegenteil die deutsch-amerikanischen Beziehungen stets gehegt und
gepflegt hat. In Afghanistan zogen die Deutschen sogar gemeinsam mit
den Amerikanern in den Krieg.
Dass die US-Regierungen sie dennoch mit Abhörmaßnahmen überziehen,
ist auch mit den Morden vom 11. September 2001 nicht zu erklären. Es
zeugt vielmehr von arroganter Selbstüberhöhung und mangelndem
Respekt. Es wird Zeit, dass ein Untersuchungsausschuss des
Bundestages die Abgründe an Misstrauen gründlich ausleuchtet.
Uwe Westdörp
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Datum: 05.02.2014 - 22:00 Uhr
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