"Gott sieht alles - aber er petzt nicht!"/
Margot Käßmann sprach vor 20.000 Christen in der Stuttgarter Mercedes-Benz-Arena
ID: 1074250
Sperrfrist: 19.06.2014 11:00
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An die bedingungslose Liebe Gottes hat
EKD-Reformationsbotschafterin Margot Käßmann erinnert. Mit einer
Geschichte verdeutlichte sie den 20.000 Gästen des bundesweiten
"Christustages", "wie Gott ist": "Ein Pfarrer ärgert sich, dass
Kinder Äpfel aus seinem Garten klauen. Er rammt ein Schild unter den
Baum: 'Gott sieht alles'. Die Kinder schreiben darunter: 'Aber Gott
petzt nicht.'"
Käßmann verwies auf die "Freiheit eines Christenmenschen", die von
Martin Luther beschrieben wurde. "Christen sind unabhängig von dem,
was die Welt als Erfolgskriterien ansieht", erklärte Käßmann; "Auch
wenn du deinen Arbeitsplatz verlierst, auch wenn du krank bist, nicht
so schön wie die Models auf dem Laufsteg: Dein Leben macht Sinn, weil
Gott dir Lebenssinn zusagt." Dies sei "eine befreiende Botschaft auch
für die Menschen heute, die so furchtbar unter Erfolgsdruck stehen."
Auch der Glaube sei nicht vor Erfolgsdruck bewahrt - das habe
Luther erkannt. Er "wollte keinen Glauben, der sich unter Vorgaben
duckt, sondern einen persönlichen Glauben, der selbst denkt und
fragt." Evangelischer Glaube binde sich "nicht an Dogma, Konvention
oder spirituelle Erfahrung, sondern an das Lesen der Bibel." Niemand
müsse Angst davor haben, die Bibel kritisch zu hinterfragen - dies
sei auch eine Folge der reformatorischen Freiheit. Käßmann nannte
Martin Luther die "zentrale Symbolfigur für die Reformation"; mit ihm
und den anderen Reformatoren seien aber auch die "mutigen Frauen"
seiner Zeit zu würdigen, ohne die es keine Reformation gegeben hätte.
Eigenständige Reformatorinnen sowie die Frauen der Reformatoren
hätten mutig den Glauben in die Tat umgesetzt. Ihnen ging es um
"verantwortliches Leben mitten in der Welt mit Ehe, Sexualität und
Kindern."
Die mit der Reformation entstandene Vielfalt der Konfessionen und
Frömmigkeitsstile hält Käßmann für bereichernd - "es ist eine
wunderbare Lerngeschichte, dass wir heute Vielfalt positiv
begreifen." Mit der Würdigung der Vielfalt habe die Reformation eine
"weit über den Glauben hinausreichende kulturhistorische Leistung"
vollbracht. Bei allen Unterschieden sei es wichtig, zu erkennen: "Uns
verbindet mehr als uns trennt: das gilt für die Evangelischen
untereinander, aber auch mit Blick auf Schwestern und Brüder in
anderen Kirchen."
Die Vielfalt der Christenheit solle 2017 bei der "Weltausstellung
der Reformation" sichtbar und fröhlich gefeiert werden - mit Gästen
aus der ganzen Welt und vielen Kirchen.
Hannover, 19. Juni 2014
Pressestelle der EKD
Dr. Michael Brinkmann
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Evangelische Kirche in Deutschland
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