"Wegschauen ist keine Option"
Evangelische und katholische Kirche in Deutschland zum Weltflüchtlingstag der Vereinten Nationen: Syrischen Flüchtlingen Hilfe leisten
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Flüchtlinge rufen die evangelische und die katholische Kirche in
Deutschland mit ihren Hilfseinrichtungen Diakonie Katastrophenhilfe
und Caritas international zum Weltflüchtlingstag der Vereinten
Nationen am 20. Juni 2014 dazu auf, das Leid und die Not der
hilfsbedürftigen Menschen im Nahen Osten nicht zu vergessen.
"Der blutige Konflikt in Syrien, der in den vergangenen Tagen auch
auf den Irak übergegriffen hat, ist die größte humanitäre Katastrophe
der vergangenen zehn Jahre. Tagtäglich nimmt die Zahl der getöteten,
verletzten und traumatisierten Menschen zu", erklärt der Vorsitzende
der Migrationskommission der Deutschen Bischofskonferenz, Bischof
Norbert Trelle (Hildesheim). "Im vierten Jahr des Krieges droht trotz
aller Medienberichte die Not der betroffenen Menschen aus dem Blick
zu geraten. Es scheint, als gewöhnten wir uns an das Leid. Aber
Wegschauen ist keine Option. Hilfe ist angesichts der militärischen
Eskalation in der Region jetzt dringender denn je", sagt
Kirchenpräsident Volker Jung, der Vorsitzende der Kammer für
Migration und Integration der Evangelischen Kirche in Deutschland
(EKD).
Mehr als 150.000 Menschen sind bei den Kämpfen in Syrien bislang
ums Leben gekommen, etwa neun Millionen Menschen befinden sich auf
der Flucht. Jeder zweite Syrer ist inzwischen auf humanitäre Hilfe
angewiesen. Die Situation in der Region wird zusätzlich dadurch
verschärft, dass im Irak Schätzungen zufolge derzeit etwa 500.000
Menschen auf der Flucht vor den vorrückenden militanten Islamisten
sind.
Kirchenpräsident Jung und Bischof Trelle äußern sich auch zum
Beschluss der Innenministerkonferenz der vergangenen Woche, weitere
10.000 syrische Flüchtlinge nach Deutschland zu holen: "Das ist ein
Schritt in die richtige Richtung und wir hoffen, dass diesem in
Deutschland und Europa noch weitere folgen werden."
"Genauso dringlich wie die Hilfe in Deutschland ist die
Unterstützung für diejenigen, die nicht in Europa Schutz gefunden
haben. Angesichts des Ausmaßes der Katastrophe können und müssen wir
als Kirche und als Gesellschaft hier noch mehr tun", stellt
Kirchenpräsident Jung fest. Mit der ökumenischen Sommeraktion "Die
größte Katastrophe ist das Vergessen" erinnern Caritas international
und Diakonie Katastrophenhilfe an die verzweifelte Lage der Syrer.
Mit einer gemeinsamen Initiative starten an diesem Freitag die beiden
von den christlichen Kirchen mit der Katastrophenhilfe beauftragten
Hilfswerke eine Solidaritätsaktion, die bis zum 19. August 2014 (Tag
der Humanitären Hilfe) dauert. Kirchenpräsident Jung und Bischof
Trelle appellieren an die evangelischen und katholischen
Kirchengemeinden, in den kommenden Wochen verstärkt auf die Arbeit
der Hilfswerke in der Region aufmerksam zu machen und diese
finanziell zu unterstützen. "Viele Christen und Gemeinden lassen sich
von der Not der Menschen berühren und setzen sich persönlich und
finanziell für Flüchtlinge - nicht nur aus der Krisenregion im Nahen
Osten - ein. Das ist ermutigend und zeigt die in Deutschland
vorhandene Bereitschaft zu praktischer Solidarität", würdigt Bischof
Trelle die bereits geleistete Hilfe.
Beide Hilfswerke sind in der Versorgung der Opfer des
Bürgerkrieges in Syrien, in der Türkei, im Irak, in Jordanien und im
Libanon engagiert. Caritas international, das Hilfswerk des Deutschen
Caritasverbandes, kümmert sich um Gewaltopfer in Syrien, u. a. in
Damaskus, Aleppo, Hassaké und am Küstenstreifen des Mittelmeeres. In
Jordanien und Libanon haben die regionalen Caritasverbände entlang
der syrischen Grenze zahlreiche Flüchtlingszentren eingerichtet. Sie
helfen den Menschen, bei Verwandten oder in gemieteten Wohnungen
statt im Flüchtlingslager unterzukommen und vergeben Mietzuschüsse.
Kinder erhalten die Möglichkeit, wieder zur Schule zu gehen. Die
Caritas Irak hat unterdessen mit der Versorgung der aus Mossul
geflohenen Familien begonnen. In mehreren Sozial- und
Gesundheitszentren der Caritas finden die Flüchtlinge Schutz und
Aufnahme.
Die Diakonie Katastrophenhilfe hilft mit ihren Partnern unter
anderem mit Unterkünften, Nahrungsmitteln oder Einkaufsgutscheinen,
Kleidung, Hygieneartikeln, Matratzen, Decken, Öfen, Mietzuschüssen,
Schulmaterial und sonstigem Alltagsbedarf. Daneben fördert die
Diakonie Katastrophenhilfe Gemeindezentren, in denen Sozialarbeiter
den Flüchtlingen helfen, ihre Kriegstraumata zu bewältigen.
Hinweis:
Spenden für Syrien: Caritas international, Freiburg, Spendenkonto
202 bei der Bank für Sozialwirtschaft Karlsruhe BLZ 660 205 00, IBAN
Nr.: DE04660205000000000202, BIC: BFSWDE33KRL . Stichwort: Nothilfe
Syrien
Diakonie Katastrophenhilfe, Berlin, Spendenkonto 502 502 bei der
Evangelischen Darlehensgenossenschaft, BLZ 2106 0237, IBAN:
DE26210602370000502502, BIC: GENODEF1EDG. Stichwort: Nothilfe Syrien
Diese Pressemitteilung wird von den Pressestellen der EKD, der
Deutschen Bischofskonferenz, der Diakonie Katastrophenhilfe und der
Caritas international zeitgleich versandt. Wir bitten
Mehrfachsendungen zu entschuldigen.
Hannover, 19. Juni 2014
Pressestelle der EKD
Dr. Michael Brinkmann
Pressekontakt:
Evangelische Kirche in Deutschland
Stabsstelle Kommunikation
Pressestelle
Herrenhäuser Strasse 12
D-30419 Hannover
Telefon: 0511 - 2796 - 269
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Datum: 19.06.2014 - 12:18 Uhr
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