Westdeutsche Zeitung: Die Grenzen der Transparenz = von Peter Lausmann

Westdeutsche Zeitung: Die Grenzen der Transparenz =
von Peter Lausmann

ID: 1085427
(ots) - Transparenz ist ein hohes Gut. Vor allem für
die Verbraucher, die in Personalunion auch Bürger und Steuerzahler
sind. Die Vergleichbarkeit von Preisen, Gebühren, Qualität, Herkunft
und Zusammensetzung von Produkten und Dienstleistungen erlaubt es,
sich für den sinnvollsten Weg zu entscheiden. Ganz gleich, welcher
das für den Einzelnen ist. Das gilt auch für Städte und Kreise, die
mit dem Geld ihrer Einwohner wirtschaften. Die Forderung des Bundes
der Steuerzahler nach einem Transparenzgesetz, das die Kosten für die
Entsorgung des Mülls in den Verbrennungswerken offenlegt, folgt somit
einer gewissen Logik. Wenn alles einsehbar ist, wird es für Städte
und Kreise einfacher, eine wirtschaftliche Entscheidung zu treffen.
Zumindest theoretisch. Der Ruf nach dem Gesetz, auch von der
Anti-Korruptions-Gruppe Transparency International unterstützt, hat
einen Haken, der politischer Natur ist. Denn aktuell - auch wenn es
für manchen Verbraucher schwer vorstellbar ist - gibt es mehr
Verbrennungskapazitäten als es Restmüll gibt. Viele Städte und Kreise
haben selbst dafür gesorgt, indem sie teure Werke gebaut haben, die
sie nun nicht nur mit dem eigenen Müll betreiben können. Lägen die
Karten auf dem Tisch, wäre schnell klar, welche Träger ihre Werke
schließen könnten. Sie werden versuchen, der Transparenz weiter
Grenzen zu setzen. Zudem muss klar sein, dass es eine absolute
Transparenz nicht gibt. In der Flut von Daten, Preisen und Ausnahmen
ist es selten möglich, Zahlen anzubieten, die absolut miteinander
vergleichbar sind. Die Gebühren für Abfallentsorgung sind dafür ein
gutes Beispiel: Verschiedene Tonnengrößen, unterschiedliche
Abholrhythmen, Pauschallösungen, Abrechnung nach Gewicht - fast jeder
Kreis und jede Stadt hat ein anderes Konzept, um den Bürgern ein
saubereres Leben zu bieten. Daher lassen sie sich auch nicht alle auf


einen Kennwert verdichten. Vergleichbarkeitsstudien stehen daher
immer vor der Herausforderung, den Kreis der Fälle auf diejenigen zu
reduzieren, die wirklich vergleichbar sind, oder mehrere Gruppen zu
bilden. Das Ergebnis ist meist dasselbe: Die Durchschaubarkeit ist
für den Laien kaum gewachsen.



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Westdeutsche Zeitung
Nachrichtenredaktion
Telefon: 0211/ 8382-2370
redaktion.nachrichten@wz.de
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Datum: 16.07.2014 - 19:30 Uhr
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