Dramatische Situation auf der Sinai-Halbinsel
Tag der Menschenrechte: EKD fordert Maßnahmen
zum Schutz von Flüchtlingen
ID: 1146539
Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Bischöfin Petra
Bosse-Huber, hat an das unerträgliche Leid von Flüchtlingen und
Migranten im Grenzgebiet zwischen Libyen und Ägypten erinnert. Sie
sei tief besorgt über das Schicksal von Opfern von Menschenhandel in
der Region, sagte Bosse-Huber am heutigen Internationalen Tag der
Menschenrechte (10. Dezember) in Hannover.
"Die Lage am Horn von Afrika ist weiterhin hoch problematisch.
Immer mehr Menschen fliehen aus der Region und versuchen, sich auf
gefährlichen Routen durch Nordafrika in Sicherheit zu bringen. Viele
fallen dabei Menschenhändlern in die Hände, die sie entführen und in
Foltercamps terrorisieren", so Bosse-Huber. Zwar hätten ägyptische
Behörden jüngst einige der größeren Foltercamps auf der
Sinai-Halbinsel zerstört. Nach neueren Erkenntnissen verlagere sich
das Problem nun in Richtung Libyen. Immer noch müsse davon
ausgegangen werden, dass brutale Menschenhändlerbanden aktiv seien.
"Die internationale Gemeinschaft darf nicht dabei zusehen, wie das
Leben von unzähligen Menschen zerstört wird."
Seit 2009 gibt es Berichte, dass Flüchtlinge und Migranten von
lokalen Räuberbanden gekidnappt und an Menschenhändler verkauft
werden. Schätzungen der Vereinten Nationen gehen davon aus, dass
Tausende in den vergangenen Jahren auf der Sinai-Halbinsel gefoltert
wurden. Die große Mehrheit der Opfer kommt aus Eritrea, aber auch aus
Krisenländern wie dem Sudan, aus Äthiopien und Somalia. Viele
vertrauen sich auf ihrer Flucht Schleppern an oder werden gewaltsam
aus Flüchtlingslagern verschleppt. Kommen Verwandte den hohen
Lösegeldforderungen nicht nach, werden die Geiseln weiter gefoltert
oder getötet.
Vor diesem Hintergrund erinnerte Bischöfin Bosse-Huber an den im
November in Dresden von der Synode der EKD verabschiedeten "Beschluss
zu wirksamen Maßnahmen gegen Menschenhandel mit Flüchtlingen auf der
Sinai-Halbinsel." Darin fordert die EKD-Synode unter anderem eine
konsequente Strafverfolgung von Menschenhandel und Folter in der
Region sowie stärkere Sicherheitsvorkehrungen zum Schutz von
UNHCR-Flüchtlings-lagern auf dem Horn von Afrika. Es dürfe nicht
sein, so die Auslandsbischöfin, dass "in der Region ein rechtsfreier
Raum bestehe, in dem fundamentale Menschenrechte nicht geschützt
werden."
Den Wortlaut des Beschlusses finden Sie im Internet unter www.ekd.
de/synode2014/beschluesse/s14_i_1_5_wirksame_massnahmen%20gegen_mensc
henhandel_mit%20_fluechtlingen_sinai_halbinsel.html
Hannover, den 10. Dezember 2014
Pressestelle der EKD Carsten Splitt
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Carsten Splitt
Evangelische Kirche in Deutschland
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Datum: 10.12.2014 - 10:02 Uhr
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