Westfalenpost: Wilfried Goebels zu Zusatzleistungen beim Arzt
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Ärzten streiten Mediziner und Krankenkassen. Klar ist: Notwendige
Behandlungen gehören zum Leistungskatalog der Kassen, für den Kauf
von Igel-Leistungen gibt es also keinen akuten Bedarf. Trotzdem
wächst der Markt für Untersuchungen, die der Patient aus der eigenen
Tasche bezahlen muss. Auch Arztpraxen sind Unternehmen - da spielen
bei der Spritze fürs Knie oder den Stoßwellen beim Tennisarm neben
medizinischen nicht selten auch wirtschaftliche Gründe eine Rolle.
Natürlich gibt es sinnvolle individuelle Zusatzleistungen: Das
umfasst nicht nur die Impfung vor der Fernreise oder die Ausstellung
eines Sportattests. Wenn sich Patienten aber vom Arzt zum Kauf von
Zusatzleistungen gedrängt fühlen, kommt nicht nur bei
Verbraucherschützern der Verdacht der "Abzocke" auf. Jährlich werden
bundesweit mehr als 1,5 Milliarden Euro für geschätzte 350
Igel-Sonderleistungen umgesetzt. Gesundheitsministerin Steffens sorgt
sich zu Recht um das Arzt-Patienten-Verhältnis, wenn der vertraute
Mediziner zum Verkäufer wird. Was ist nützlich, was wirtschaftlich?
Auch Krankenkassen wollen schließlich Kosten sparen - da bleibt dem
Patienten oft nur der mühsame Weg, sich selbst zu informieren, ob das
"Igeln" mehr Nutzen als Schaden bringt. Dass Studien häufig zu keinem
eindeutigen Ergebnis führen, macht die Suche nicht leichter.
Patientenschützer empfehlen, bei Angeboten bis zur Prüfung den Igel
in der Tasche zu lassen. Ärzte sollten ihre Patienten zudem auch dann
aufklären, wenn der absehbare Nutzen der Behandlung gering ist.
Schließlich ist Vertrauen das wertvollste Gut des Mediziners.
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Datum: 27.01.2015 - 22:02 Uhr
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