Lausitzer Rundschau: Finanzminister Schäuble sagt "Nein" zum Hilfsantrag Griechenlands
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Zahlungsbedingungen diktiert und der Schuldner darauf ein- oder eben
pleitegeht. Im Falle Griechenlands ist jedoch längst nichts mehr
normal. Vielleicht hat Wolfgang Schäuble ja gerade deshalb die Faxen
dicke und sagt kategorisch "Nein" zum Antrag Athens für eine
sechsmonatige Verlängerung der dringend benötigten Kreditspritzen. Ob
das allerdings so klug ist, darf bezweifelt werden. Ja, es stimmt,
die Regierung Tsipras führt sich zuweilen wie eine Gruppe Halbstarker
auf, um bei ihren Wählern im Schuldenstreit zu punkten. Gegenüber den
anderen Euro-Staaten, insbesondere den ebenfalls krisengeschüttelten,
hat sie sich damit jedoch immer stärker isoliert. Deshalb rudert
Athen nun zumindest teilweise zurück. Zum Beispiel, indem man sich
für weitere Reformen von der verhassten "Troika" kontrollieren lassen
will, nur, dass sie jetzt anders heißen soll. Bislang hat das Tsipras
vehement abgelehnt. So betrachtet stehen die Zeichen auf Kompromiss.
Und Deutschland wäre gut beraten, diesen Weg mitzugehen. Denn was ist
die Alternative? Nach einer griechischen Staatspleite wären die mehr
als 50 Milliarden Euro an Krediten, für die Berlin bürgt, erst recht
futsch. Obendrein könnte es in Griechenland zu politischen
Verwerfungen kommen, in deren Vergleich die Tsipras-Regierung noch
eine geordnete Veranstaltung ist. Von unkalkulierbaren Gefahren für
die gesamte Euro-Zone ganz zu schweigen. Alle Beteiligten müssen sich
also bewegen. Tsipras braucht etwas mehr finanziellen
Handlungsspielraum, um sein Gesicht in der Heimat zu wahren. Im
Gegenzug muss er wirkungsvolle Maßnahmen anpacken, um sein Land
voranzubringen und nicht nur darüber reden. Ärger und Frust, so
nachvollziehbar sie auf deutscher Seite auch sein mögen, sind dabei
kein guter Ratgeber.
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Datum: 19.02.2015 - 19:18 Uhr
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