Mittelbayerische Zeitung: Kommentar von Julius Müller-Meiningen zum neuen Tribunal im Vatikan
ID: 1224073
Amtsmissbrauch durch Bischöfe ist ein positiver, wenn auch
überfälliger Schritt. Die Frage ist, ob dem Gebot der Transparenz
Genüge getan wird, wenn Anzeigen gegen Bischöfe, die Täter decken,
zunächst bei den vatikanischen Kongregationen eingereicht werden
müssen und von dort an das neue Tribunal in der Glaubenskongregation
weiter geleitet werden (können). Dem Eindruck, dass Priester
Ihresgleichen schützen, muss der Vatikan glaubhaft entgegen treten.
Diese Glaubwürdigkeit wird sich daran messen lassen, ob der Vatikan
auch Bischöfe zur Verantwortung zieht, die weit zurück liegende Fälle
von Missbrauch auch in Zukunft decken. Die im neuen Tribunal zu
verhandelnden kirchenrechtlichen Prozesse gegen Bischöfe wegen des
Verdachts auf Amtsmissbrauch haben kanonische Strafen wie die
Amtsenthebung zur Folge, nicht Haftstrafen. Die Einrichtung des
Vatikan-Tribunals ist ein wichtiger Schritt. Das staatliche Monopol
auf Strafverfolgung ist dadurch jedoch nicht zu ersetzen.
Pressekontakt:
Mittelbayerische Zeitung
Redaktion
Telefon: +49 941 / 207 6023
nachrichten@mittelbayerische.de
Themen in dieser Pressemitteilung:
Unternehmensinformation / Kurzprofil:
Bereitgestellt von Benutzer: ots
Datum: 11.06.2015 - 21:48 Uhr
Sprache: Deutsch
News-ID 1224073
Anzahl Zeichen: 1295
Kontakt-Informationen:
Stadt:
Regensburg
Kategorie:
Außenhandel
Diese Pressemitteilung wurde bisher 280 mal aufgerufen.
Die Pressemitteilung mit dem Titel:
"Mittelbayerische Zeitung: Kommentar von Julius Müller-Meiningen zum neuen Tribunal im Vatikan"
steht unter der journalistisch-redaktionellen Verantwortung von
Mittelbayerische Zeitung (Nachricht senden)
Beachten Sie bitte die weiteren Informationen zum Haftungsauschluß (gemäß TMG - TeleMedianGesetz) und dem Datenschutz (gemäß der DSGVO).