Rheinische Post: Kommentar /
Lufthansa taktiert
= Von Reinhard Kowalewsky
ID: 1241190
der Germanwings-Katastrophe für die Familien der Opfer zumindest
etwas abzumildern. Doch bei den Entschädigungen wird taktiert: So war
es zwar verdienstvoll, pro Opfer 50 000 Euro Soforthilfe auszuzahlen;
umso fragwürdiger ist jedoch, dass an nächste Angehörige jeweils nur
10 000 Euro Schmerzensgeld fließen sollen. Dass dabei Brüder und
Schwestern von getöteten Passagieren gar kein Angebot erhalten,
erscheint als Pfennigfuchserei der Lufthansa-Anwälte. Und wenn 25 000
Euro an Schmerzensgeld für den Getöteten angeboten werden (der Betrag
wird vererbt), ist das auch keine großzügige Summe. Der Konzern
sollte also den Opferanwälten Gespräche anbieten. Aber auch der
Gesetzgeber muss handeln: Es ist ein Skandal, dass es in Deutschland
praktisch kein Anrecht auf Schmerzensgeld für seelisches Leiden gibt,
wenn Angehörige durch Schuld anderer Menschen zu Tode kommen. Ein
solches Drama kann jeden treffen. Also sollte das neue Gesetz bald
kommen, damit es klare Regeln für die Zukunft gibt.
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Datum: 21.07.2015 - 20:45 Uhr
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