Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zur Türkei
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dem kurdischen Teil seiner Bevölkerung beendet. Und Ankara hat
trotzdem von der Nato bekommen, was es wollte: die Rückendeckung der
Bündnis-Partner. Das mag angesichts der Gewalteskalation im
türkisch-syrischen Grenzgebiet und der oft undurchschaubaren
Gemenge-Lage zwischen Kurden und Islamisten nachvollziehbar sein.
Aber das Bündnis muss wissen, dass die Türkei diesen Schulterschluss
auf ihre Weise interpretieren wird. Ankara nimmt keineswegs den
»Islamischen Staat« ins Visier, sondern die Kurden. Den neuen Schub,
den sich vor allem US-Präsident für den Kampf gegen die IS-Schlächter
von dem Einsatz Ankaras erwartet, gibt es nicht. Die ohnehin
schwierige Mehr-Fronten-Situation in der Region wird von sofort an
nicht klarer, sondern unübersichtlicher. Und damit noch gefährlicher.
Weil Washington sich mit einem Partner verbündet hat, der mit seinen
Aktionen dafür sorgt, dass niemand mehr weiß, wer Freund und wer
Feind ist. Es ist zwar richtig, dass der Plan einer vom IS befreiten
Pufferzone zwischen Syrien und der Türkei sinnvoll und ein großer
Sieg über die Extremisten wäre. Doch die Gefahr, dass dieses Vorhaben
im Blut aller Seiten untergeht, bleibt groß.
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Andreas Kolesch
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Datum: 28.07.2015 - 21:00 Uhr
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