Urlaubsland Bayern mit traditionellen Festen

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ID: 126501

Hirten, Kuhglocken und Goaßln: „Wolfauslassen im Bayerischen Wald“



Landschaft im Bayerischen WaldLandschaft im Bayerischen Wald

(firmenpresse) - Rinchnach/Bodenmais/Freyung (tvo). „Buam, hat’s oidsamt do?“ – Ja!“ – „Geht koana mehr o?“ – Na!“ – „Dann riegeld’s enk!“ Auf das Kommando des „Hirten“ beginnt ohrenbetäubendes Geläut: Wie wild schütteln die Burschen die großen Kuhglocken, die sie sich um die Hüften geschnallt haben und die Goaßlschnalzer knallen mit ihren Peitschen. Hebt der Hirte seinen kunstvoll verzierten Hirtenstab, verstummt das höllische Spektakel. In die Stille sagt der Hirte seinen Spruch – der Hausherr dankt, gibt Geldstück oder –schein, die „Wölfe“ ziehen weiter, zum nächsten Haus oder Hof.
Alle Jahre erwacht um den Martinitag am 11. November in einigen Dörfern des Bayerischen Waldes uraltes Brauchtum zum Leben: Die Wolfauslasser sind los! Mit einem Höllenspektakel gedenken sie der Zeit, als die Kühe auf den Waldweiden gehütet wurden. Der Abschreckung von Wölfen und Bären dienten die Kuhglocken und das regelmäßige Schnalzen der „Goaßln“. War das Vieh im Spätherbst in den Stallungen auf den Höfen zurück, schnallten sich Bauern und Knechte selbst die großen Kuhglocken um – ein Ausdruck der Freude über die glückliche Heimkehr der Tiere und eine gute Ernte, aber auch ein wenig Aberglaube, glaubte man doch, das Schellen würden die bösen Geister und Dämonen fernhalten.
Die Hochburg des Wolfauslassens ist Rinchnach, wo man im Sommer dieses Jahres mit mehr als tausend Kuhglockenläutern sogar einen Weltrekord aufstellte. Traditionell am Abend vor Martini, also am 10. November, schnallen sich mehr als ein Dutzend Wolfauslassergruppen – 550 bis 650 Mann – die bis zu 90 Zentimeter großen und 35 Kilo schweren Glocken um die Hüften und ziehen aus den verschiedenen Orten der Gemeinde in den historischen Ortskern von Rinchnach. Vor großem Publikum wird jetzt geläutet, was das Zeug hält und auch die Goaßlschnalzer demonstrieren ihr Können.
Zehn „Wölfe“ (so wird eine Gruppe von Wolfauslassern genannt, bestehend aus Hirte, Burschen, die die Glocken läuten und Goaßlschnalzern), aus der Gemeinde Rinchnach sowie einige Wolfauslasser aus der Nachbarschaft präsentieren sich nacheinander den Zuschauern. Alle 15 Minuten ziehen zwei Gruppen in die Rinchnacher Hofmark ein und werden über Lautsprecher vorgestellt. Um 21.15 Uhr ist das „Rudel“ vollständig und läutet für einige Minuten mit geballter Kraft.


Vom Dorfplatz aus ziehen die „Wölfe“ dann durch den Ort. Immer wieder kehren die Gruppen ein und stärken sich mit einer kräftigen Brotzeit und einer Maß Bier. Erschöpft freuen sich die „Wolferer“ in den frühen Morgenstunden nach der wohl härtesten, aber auch schönsten Nacht des Jahres auf ein wohlverdientes „Kesselfleisch“, wie es der Brauch ist.
Ähnlich wie in Rinchnach laufen auch in Bodenmais am 11. November mehrere hundert Wolfauslasser zu Höchstform auf. Mit ebenso großem Enthusiasmus gehen die „Wölfe“ auch in den Bayerwald-Orten Lalling und Langdorf, Kirchberg im Wald, Teisnach, Lindberg, Frauenau und Neuschönau zu Werk.
In Freyung „riegeln“ (so wird das schnelle Schütteln der Glocken genannt) die Wolferer einen Tag später, am 12. November. Unter der Leitung von „Oberwolferer“ Josef Geis eröffnen sie um 19.30 Uhr auf dem Freyunger Stadtplatz das Glocken- und Goaßl-Konzert. Wochenlang wurde eisern trainiert, jeder Schritt und jeder Anschlag der gewaltigen Glocken muss stimmen.
Mit seinem „Taktstock“ marschiert der „Sepp“ seinem „Wolf“ voraus, die Vorhut bilden die Goaßlschnalzer mit ihren Peitschen. Und die sind ein Kunstwerk für sich: An einem etwa 50 Zentimeter langem Stecken ist ein Strick befestigt, der bis zu fünfeinhalb Meter lang ist. Er wird bis zur Spitze zunehmend dünner. Am Ende ist ein „Vorhauer“ von einem Meter Länge angeknüpft, daran wiederum ist ein etwa 30 Zentimeter langes „Schnürl“ angebracht, das wie ein kleiner gelber Pferdeschweif aussieht und beim Schnalzen den charakteristischen Knall erzeugt. Rat-a-tat-tat, rat-a-tat-tat, klingt es rhythmisch im Vierer- oder sogar Sechsertakt. Kein Knaller kommt zu früh oder zu spät – gelernt ist eben gelernt.
Übrigens: Der Rinchnacher Kuhglockensammler Herbert Katzdobler hat über 200 alte Kuhglocken gesammelt und liebevoll nacheinander auf seinem Dachboden aufgehängt. Er besitzt damit wohl die größte Sammlung von echten alten Kuhglocken im Bayerischen Wald.




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Bereitgestellt von Benutzer: Pressetexte
Datum: 13.10.2009 - 12:26 Uhr
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Freigabedatum: 13.10.2009

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